Bergbericht – So wird´s am Wochenende



Der Juni hat die Mai-Kälte endlich vertrieben und bringt mit sommerlicher Wärme allerdings auch eher labile Bergwetter-Verhältnisse mit sich. Wegen des morgigen Feiertags und dem darauf folgenden „Brückentag“ präsentieren wir den DAV Bergbericht bereits am heutigen Mittwoch.

Tourenverhältnisse

Während die Deutschen Mittelgebirge schneefrei sind, liegt in den Bayerischen Alpen für Anfang Juni noch erstaunlich viel Schnee. Das gilt vor allem für die Allgäuer Alpen, wo man nordseitig oberhalb von 1500 Metern verbreitet mit großen Altschneefeldern rechnen muss. Hier wurden in den letzten Tagen selbst in den Vorbergen wie am Hohen Ifen (2230 m) noch erstaunlich lohnende Skitourenverhältnisse gemeldet. Mit noch mehr Schnee muss man entsprechend am Allgäuer Hauptkamm rechnen.
Am östlichen Bayerischen Alpenrand ist die Schneelage hingegen deutlich geringer. Dort kann man Gipfel wie die Kampenwand (1669 m) oder den Hochgern (1674 m) selbst von Norden her ohne Schneekontakt besteigen. Im Latschenbereich können sich hingegen vor allen in eingewehten Mulden in allen Expositionen Altschneefelder noch längere Zeit halten.

Am Österreichischen Alpenhauptkamm – wo Touren dank der gelockerten Corona-Reisebeschränkungen ja wieder möglich sind – liegt oberhalb von etwa 2000 Meter ebenfalls noch ziemlich viel Schnee. Von dort wie auch vom Schweizer Alpenhauptkamm wurden am letzten Wochenende sehr viele Skitourenberichte in den einschlägigen Foren gepostet, die noch sehr gute Schneebedingungen meldeten. Das hatte neben der hohen Schneelage natürlich auch mit der kühlen Wetterlage am letzten Mai Wochenende zu tun.

Wochenendwetter

In der Eifel und im Sauerland verläuft der morgige Vormittag noch sonnig. Am Nachmittag können Gewitter aufziehen, die unbeständige Tage einleiten. Vor allem der Samstag bringt Regen, wohingegen am Sonntag mit wieder mehr Sonne zu rechnen ist. Auf dem Kahlen Asten (841 m) liegen  die Höchsttemperaturen zwischen 16°C am Samstag und 19°C am Sonntag.
Im Harz verläuft das verlängerte Wochenende etwas sonniger, wobei man am Freitag und  Samstag auch mit lokalen Gewitter rechnen muss. Auf dem Brocken (1141 m) pendeln die Höchsttemperaturen um 16°C.
Im Elbsandsteingebirge verlaufen Donnerstag und Freitag trocken, während es am Samstag und Sonntag zu gewittrigen Schauern kommt. Die Höchsttemperaturen am Großen Zschirnstein (560 m) liegen an allen Tagen bei 22°C.
Im Bayerischen Wald ist dieselbe Wetterabfolge zu erwarten. Auf dem Großen Arber (1456 m) pendeln die Höchsttemperaturen um 15°C.
Im Schwarzwald wird es bereits von Morgen Vormittag an gewittrig, wobei das instabile Wetter das ganze Wochenende über anhält. Auch am Feldberg (1493 m) sinken die Temperaturen von Morgen 16°C auf 13°C am Montag ab.

In den Bayerischen Alpen bringt der Donnerstag eine Mischung aus höheren Wolkenfeldern, längeren sonnigen Abschnitten und später vermehrt entstehenden Quellwolken. Diese produzieren in der zweiten Tageshälfte ein paar Schauer bzw. einzelne Gewitter. Bei eher schwachen Winden liegt die Nullgradgrenze auf etwa 3300 Metern.
Am Samstag wird das Bergwetter labiler. Vor allem in der zweiten Tageshälfte ist überall mit lokalen gewittrigen Schauern zu rechnen.
Der Samstag beginnt meist noch recht freundlich, es sind aber von Beginn an auch einige Wolken dabei. Diese verdichten sich von Südwesten her deutlich und nachfolgend nimmt die Neigung zu teils kräftigen gewittrigen Schauern vor allem im Norden und Westen deutlich zu
Der Sonntag verläuft unter schwachem Tiefdruckeinfluss unbeständig mit vielen Wolken und zeitweiligen schauerartigen Niederschlägen. Dazwischen sind sonnige Auflockerungen möglich, die Temperaturen gehen mit Nordwestwind zurück.

Fazit

In den östlichen Mittelgebirgen sollte man gleich den morgigen Donnerstag oder auch noch den Freitag für eine Bergtour nutzen, wohingegen man in den westlichen Mittelgebirgen bereits ab morgen mit gewittrigen Schauern rechnen muss. Dort sollte man daher lieber Halbtagestouren anvisieren und das Timing der ganz aktuellen Wetterprognose anpassen.
Für Bergtouren am Bayerischen Alpenrand sollte man ebenfalls gleich den morgigen Feiertag nutzen. Am Freitag und Samstag macht es großen Sinn, sich in Richtung Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen hin zu orientieren, da die Gewitter dort wohl erst am späteren Nachmittag aufziehen.
An diesen Tagen sollte man also auf keinen Fall längeren Grattouren ins Auge fassen.
Wer mit Sicherheit schneefrei unterwegs sein möchte, sollte nach wie vor südseitige Ziele bis etwa 1800 m ins Auge fassen. Im Allgäu muss man auch bei dieser Exposition ab 1600 m mit Schneekontakt rechnen.
Da es in den letzten Tagen abtrocknen konnte, kommen endlich auch (Sport)Kletterer auf ihre Kosten. Diese sollten – wenn möglich – natürlich auch gleich den morgigen, noch recht stabilen Feiertag ausnutzen. Dabei ist wegen der nach wie vor hohen Schneelage bei hoch gelegenen Zustiegen von alpinen Touren abzuraten. Man sollte eher Ziele in den Bayerischen Voralpen oder Sportklettergärten anvisieren.
Auf jeden Fall muss man sich am Vortag immer den aktuellen Alpenvereinswetterbericht genau durchlesen, da sich die genau Wetterentwicklung der kommenden vier Tage aufgrund der labilen Verhältnisse noch etwas ändern kann.
Zudem ist in den kommenden Wochen die Gefahr beim Queren steilerer Altschneefelder zu beachten. Wichtige Hinweise dazu findet ihr HIER

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