Bergbericht – So wird´s am Wochenende

In den Bergen hat der Winter einen neuen Anlauf genommen. Bei entsprechender Tourenauswahl und Ausrüstung versprechen die kommenden Tage aber durchaus gute und typisch herbstliche Wanderbedingungen.

Tourenverhältnisse

Während die Deutschen Mittelgebirge (abgesehen vom am Donnerstagmorgen etwas verschneiten Bayerischen Wald) schneefrei sind, bescherten Dienstag und Mittwoch den Nordalpen und dem Alpenhauptkamm einen erneuten Wintereinbruch. So lag in den Bayerischen Voralpen am Donnerstagvormittag oft bis hinab auf eine Höhe von ca. 1300 m eine geschlossene Schneedecke. Die höchsten Werte meldeten die Messstation des Bayerischen Lawinenwarndienst am Wendelstein (1580 m) und am Nebelhorn (2070 m) mit je stolzen 24 cm Schneehöhe.
Allgemein ist die Schneedecke allerdings eher dünn. Es ist anzunehmen, dass der Schnee zum Wochenende hin bis auf einer Höhe von etwa 1800 m zumindest südseitig wieder abschmilzt. Darüber muss man aber in den kommenden Tagen mit durchaus winterlichen Tourenverhältnissen rechnen.
Das gilt insbesondere für den Alpenhauptkamm, wo beispielsweise an der Messstation Franz Senn Hütte 42 cm auf 2503 m Seehöhe Donnerstagfrüh gemessen wurden. Für Skitouren reicht das natürlich noch lange nicht. Aber Schneeschuhe dürften bei Unternehmungen oberhalb dieser Höhe aber sehr zu empfehlen sein.
Frisch verschneit präsentieren sich auch die Gletscher, weshalb (ungenügend eingeschneite) Spaltenzonen oft schlechter einzuschätzen sind.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge steht in den kommenden Tagen ein e Mix aus Hochnebel Wolken und Sonne an Am sonnigsten ist es am Samstag. Dann steigen die Temperaturen am Kahlen Asten (841 m) auf 8°C.
Im Harz bringt das Wochenende, (nach letzten Regenschauern am Freitag) ebenfalls Sonne und Wolken. Die Höchsttemperaturen liegen Brocken (1141 m) bei 3°C bis 5°C.
Im Elbsandsteingebirge gibt es in der Nacht auf Samstag etwas Niederschlag, ansonsten ist es auch hier trocken bei wechselnder Bewölkung. Die Höchsttemperaturen am Großen Zschirnstein (560 m) sinken von 12°C am Freitag auf 9°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald ist die Wetterentwicklung ähnlich. Auf dem Großen Arber (1456 m) steigen die Höchsttemperaturen aber nicht über 5°C.
Im Schwarzwald kann man vor allem am Sonntag mit Sonne rechnen. Ansonsten ist es auch hier mehr oder weniger stark bewölkt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen am Feldberg (1493 m) am Wochenende bei 8°C.
Alpen: Am Freitag scheint in weiten Teilen der Ostalpen die Sonne. Am Nachmittag tauchen von Nordwesten her ausgedehnte Schleierwolken auf. Abends und nachts verdichten sich diese Wolken nördlich der Zentralalpen, östlich von Salzburg sind ein paar Schneeschauer möglich. Die Nullgradgrenze liegt bei 2600 m.
Am Samstag ist es östlich von Salzburg stark bewölkt und Regenschauer sind dort nicht ausgeschlossen. Ansonsten ist es von Beginn recht sonnig und trocken. Nachmittags trocknet die Luft auch im Osten ab. Teils weht lebhafter Nordostwind.
Nach klarer Nacht beginnt der Sonntag meist frostig und gering bewölkt. Während des Tages ziehen Schleierwolken herein, die weit über den Gipfeln liegen und die Sonne zeitweise etwas matter durchscheinen lassen. Der Wettereindruck bleibt freundlich. Der Wind nimmt ab und die , Nullgradgrenze steigt auf 3200m.
Auch in den Westalpen wird ein recht sonniges Bergwochenende erwartet.

Fazit:
In den meisten Deutschen Mittelgebirgen besteht am Samstag die größte Chance auf Sonne. Aufgrund der zuvor teils etwas nassen Witterung, muss man auf Erdwegen und Wiesenpfaden mit herbstlich-feuchten Wegverhältnissen rechnen.
Am Alpenrand sind aufgrund des abschmelzendes Schnee ebenfalls teils rutschige Wegpassagen zu erwarten. Feste Bergschuhe mit gutem Profil, sowie Teleskopstöcke sind neben ausreichend warmer Bekleidung jetzt sehr zu empfehlen.
Wer ohne Schneekontakt Bergwandern möchte, sollte sich südseitige Touren bis auf eine Höhe von etwa 1600 m aussuchen. Oberhalb von spätestens 2000 m muss man hingegen mit einer geschlossenen Schneedecke rechnen. In mit Schnee eingewehten Mulden ist diese oft mächtiger, weswegen Schneeschuhe im Hochgebirge bereits nützlich sein könnten.
Die Saison alpiner Mehrseillängen-Klettertouren ist nach dem letzten Wintereinbruch definitiv vorbei. In Tal nahen und südseitigen Klettergärten kann man am kommenden Wochenenden aber durchaus noch Felskontakt suchen.
Am Samstag sollte man sich von der Sonne her eher in Richtung Allgäuer, als Berchtesgadener Alpen hin orientieren. Am Sonntag wird überall viel Sonne erwartet.

Eine alpenvereinaktiv Tourenliste von mir mit bestimmt schneefreien (Berg)Wandervorschlägen für die kommenden Tage findet ihr HIER

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