Leider legt das sonnige Hochsommerwetter der letzten Tage genau am Wochenende eine Verschnaufpause ein. Das ist aber noch kein Grund, vor den EM Spielen bereits den ganzen Tag auf der Couch herum zu lümmeln.
Tourenverhältnisse
Nach und nach zieht sich der Schnee auch von größeren Touren in den Nördlichen Kalkalpen zurück. So ist mittlerweile z.B. die Watzmann-Überschreitung (Berchtesgadener Alpen) möglich, wobei man im Abstieg allerdings größere und recht steile Schneefelder queren muss.
In nordseitigen Karen, wie im oberen Teil des Schlauchkares (Karwendel) liegt hingegen oft noch sehr viel Schnee. Auch auf höheren Latschen- und Karsthochflächen (wie z.B. im Steinernen Meer) muss man weiterhin mit großen, zusammenhängenden Altschneefeldern rechnen.
Auch in Richtung Alpenhauptkamm wird aufgrund der Schneelage zum Beispiel von der Begehung der „Seven Tuxer Summits“ (Tuxer Alpen) noch abgeraten
Bei einigen Hochtouren bringt der viele Schnee vom Spätwinter aber auch Vorteile. So ist am Nordwestanstieg zum Weissmies (Wallis) laut Foreneintrag vom 19. Juni „die Spaltengefahr gering und kein Blankeis in Sicht.“
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es von Freitag und Samstag immer wieder Regenschauer. Am Sonntag wird es dann freundlicher. Die Maximaltemperaturen pendeln am Kahlen Asten (841 m) um 17°C.
Im Harz und im Thüringer Wald dürfte bereits der Samstag trocken verlaufen. Am Brocken (1142 m), wo es bis Samstag sehr windig ist, liegen die Höchstwerte bei 15°C.
Im Elbsandsteingebirge steht bereits ab Freitag freundliches Wanderwetter an. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) sinken die Höchstwerte von 25°C am Freitag auf 20°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald bringen Freitag und Samstagvormittag noch gewittrige Schauer. Danach wird es zunehmend freundlich, aber es bleibt windig. Die Höchsttemperaturen sinken am Großen Arber (1456 m) von 21°C auf 15°C.
Im Schwarzwald bringen Freitag und Samstag ganztägig gewittrige Regenschauer und viel Wind. Der Sonntag dürfte etwas freundlicher verlaufen. Am Feldberg (1493 m) sinken die Höchstwerte von 15°C am Freitag auf 12°C am Sonntag.
Alpen: Am Freitag ist es im Osten der Ostalpen noch sonnig und heiß. Mit Herannahen einer Kaltfront ist es im Westen schon vormittags gewitteranfällig, wobei starker Südföhn zunächst westlich der Tauern inneralpin noch für trockene Verhältnisse sorgt. Wolkenstau und teils kräftiger Regen entsprechend auf der Alpensüdseite. Nachmittags besteht auf der Alpennordseite Unwetterpotential mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Zuerst im Westen und in der Nacht auf Samstag auch im Osten.
Samstagmorgen trocknet es ab und zwischen Restwolken setzt sich zeitweise die Sonne durch. Vor allem in der Westhälfte steigt die Schauerneigung im Tagesverlauf wieder an, punktuell sind wieder Gewitter eingelagert. Mit lebhaftem Nordostwind kühlt es auf 2000 m auf 9°C bis 14°C ab.
Am Sonntag gibt es viele Wolken und im Süden und Westen häufig Regenschauer. Schnee fällt ab 2900 m. Im teils sonnigen Osten regnet es kaum Regen. Bei starke Nordostwind sinken die Temperaturen noch ein wenig.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter (mit Ausnahme der Seealpen) noch unfreundlicher.
Fazit
In Bezug auf die Mittelgebirge ist das beste Wochenend-Bergwetter einmal mehr in den östlichen Landesteilen zu erwarten. Allerdings muss man nach den Regenfällen vom Freitag mit nassen Wegverhältnissen rechnen.
In den Alpen ist das Wochenendwetter für große, anspruchsvolle Unternehmungen eher nicht geeignet. Am ehesten bietet sich der Samstag, und zwar in Richtung Osten für längere Touren an.
Bei höher gelegenen Zielen muss man sich gut über die jeweilige Schneelage informieren. Dazu kann man Hüttenwirte anrufen oder sich einen groben Überblick mittels umliegender Webcams verschaffen.
Wenn mit Altschneefeldern zu rechnen ist, muss man neben festen Bergstiefeln mit gutem Profil , Gamaschen und Teleskopstöcken auch Schuhspikes mit dabeihaben, für den Fall dass der Altschnee hart ist.
Auch für die kommenden Tage habe ich 15 Tourenvorschläge für euch zusammengestellt.