Wie nicht selten nach starken Schneefällen hat sich die Lawinenlage vielerorts nach dem extrem windigen Wochenende erstaunlich schnell entspannt. Wir erinnern uns: Am Samstag stieg die Lawinengefahr in weiten Teilen der deutschsprachigen Alpen auf Stufe vier stieg. Am heutigen Dienstag wurde die Gefahr in den Ammergauer Alpen nur noch mit Stufe 2 angegeben.
Doch das war nicht der Hauptgrund, warum ich mir den Ochsenälpeleskopf raussuchte. Mich interessierte ein Lawinenabgang vom letzten Wochenende. Doch dazu später.
Erstaunlicherweise lag von Beginn an auf dem (oft steinigen) Schützensteig genug Schnee für den Aufstieg. Auch hier hat es am Freitag bis auf ca. 1200 m hinauf geregnet. Durch den Temperaturrückgang ab Sonntag ist die dünne Unterlage nun aber verfestigt.
Ab einer Höhe von ca. 1400 m hat es jetzt endlich eine einigermaßen gute Schneehöhe. Allerdings sind die Latschenzonen nach wie vor nicht gut eingeschneit. Das beste aber war: Die Abfahrt über den Gipfelhang bescherte uns allerbesten Powder.
In dem steilen Ostnordost Hang war der (leicht eingeschneite) Lawinenabgang (in der Hangmitte) vom vergangenen Wochenende gut zu sehen. Die Spuren deuten darauf hin, dass einer von zwei Skifahrern die Lawine bei der Abfahrt auslöste, aber sogleich wieder aus dieser herausfahren konnten. Großes Glück würde ich sagen. Denn auch wenn die Anrisskante nicht hoch (ca. 15 cm) war und die Breite nicht sehr weit war, hätte die Länge der Lawine ausgereicht, um einem Menschen ordentlich zu verschütten.
Es ist meiner Meinung nach schon etwas verwunderlich, dass dieser Hang in seiner Mitte am letzten Wochenende befahren wurde. Immerhin ist er bis 40° steil. Denn wenn man sich (von oben gesehen) möglichst weit rechts, also am Rand des Latschenrückens bewegt, ist man deutlich sicherer unterwegs.
Und noch zum Schluss: Die Abfahrt im Wald über die „Grenzschneise“ war bis auf ca. 1200 m in Ordnung,. Darunter kommt schon öfter das Gras raus, was sich aufgrund der südostseitigen Exposition wohl weiter verschlechtern wird.
Powder nach dem Sturm
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