Wer derzeit am Alpenhauptkamm unterwegs ist, muss eine gute Einschätzung der Lawinengefahr mitbringen und ein entsprechend defensives Risikomanagement umsetzen. Aufgrund der Schneefälle der ersten Novemberwoche ist die Situation angespannt. So kamen am Schweizer Alpenhauptkamm alleine am Mittwoch und Donnerstag bis zu 60 cm Neuschnee hinzu.
Zwei Aspekte sind derzeit etwas heimtückisch:
Es gibt einerseits eine deutliche Triebschneeproblematik (siehe unten das Bild eines eingewehten Hanges auf ca. 3000 m im Schnalstal) wobei der Triebschnee oft nicht gut zu erkennen ist, da der Wind im Verlauf des Schneefälle nachließ. Deutliche windgeformte Konturen sind daher oft nicht mehr zu erkennen.
Zudem ist die Tatsache zu berücksichtigen, dass bereits ein gewisses Altschneeproblem besteht. Denn der Neuschnee der letzten Tage hat sich (meist oberhalb von 2800 m) auf bereits im Oktober gefallene und aufbauend umgewandelte Altschneeschichten abgelagert.
Gerade weil die reguläre Herausgabe der Lawinenlageberichte noch nicht aufgenommen wurde, sind die hervorragenden Blogbeiträge der Lawinenwarndienste von Tirol, Südtirol und Trentino so wertvoll, aus denen ich die obige Zusammenfassung erstellt habe. https://lawinen.report/blog
Auch das SLF Davos gibt bereits bei Änderung der Lawinensituation unregelmäßig erscheinende Bulletins heraus. https://www.slf.ch
Altschnee-Problem Anfang November!
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