Mit jedem Schritt den man von der Hirschwängalpe aus auf den großartigen Gipfelhang des Ochsenälpleskopfs zugeht wächst die Freude … aber auch die Spannung. Wird der ideal geneigte durchgehend freie, Nordosthang zum Abfahren zu verantworten sein?
Der heutige Lawinenlagebericht gab dazu kein eindeutiges Urteil ab. Während der Bayerische Lawinenwarndienst für die Ammergauer Alpen eine mäßige Gefahr prognostizierte, schätzen die Tiroler Kollegen diese auf erheblich ein. Die Grenze zwischen beiden Ländern verläuft ganz nah am Ochsenälpleskopf.
Der Aufstieg ist auch bei Stufe drei kein größeres Problem, verläuft es doch über einen vergleichsweise sicheren Rücken. Doch durften wir es heute wagen, in die 30° bis 35° geneigte, 300 hm langen Flanke einzufahren?
Die Antwort auf diese Frage lieferte uns eine gründliche Schneedeckenanalyse samt Kompressionstest: Unter der ca. 25 cm starken Neuschneeschicht war keine Schwachschicht (mehr?) zum Übergang des Altschneefundaments zu erkennen. Diese Schwachschicht hatte letztes Wochenende zu sehr vielen Lawinenunglücken mit tödlichem Ausgang geführt. Auch der Kompressionstest ergab eine erstaunlich gute Verbindung von neuerem Schnee mit dem Altschneefundament. Die Gesamtschneehöhe beträgt dort auf knapp 1900 m übrigens bis zum Boden 150 cm.
Die Abfahrt in unserem „Wunschhang“ brachte angesichts der hohen Temperaturen zwar keinen Kananda-Powder … war aber dennoch große Klasse 🙂