Bergbericht – So wird´s am Wochenende

Auch das kommende Wochenende bringt frühlingshaftes Wetter, wodurch die Skitourenmöglichkeiten etwas weniger, die Wandermöglichkeiten hingegen etwas mehr werden. In Punkto Lawinengefahr sollte man der Jahreszeit entsprechend möglichst früh unterwegs sein.

Schneeverhältnisse

In den deutschen Mittelgebirgen sind freie Lagen bis ca. 1100 m meist schneefrei und auch höhere Gipfel wie der Feldberg (Schwarzwald) apern langsam aus. Dennoch liegt vor allem nordseitig in Waldbereichen oft noch eine geschlossene Schneedecke. Und den Großen Arber (Bayerischer Wald) kann man zumindest auf der Piste noch gut mit Skiern besteigen.
Auch am Alpenrand verdrängt der Frühling nach und nach den Winter, wobei nordseitige Touren von hoch gelegenen Ausgangspunkten nach wie vor möglich sind. Die Schneequalität ist aber eher schlecht. Auch nordseitig wird zuvor trockener Schnee aufgrund der hohen Temperaturen und der mangelnden nächtlichen Auskühlung weit hinauf angefeuchtet. An Sonnenhängen ist die Schneedecke verbreitet faul. Die Schmelzharschkruste ist oft schon morgens nicht vorhanden oder aber nicht tragfähig.
Am Alpenhauptkamm sind Gletscherspalten, wie zum Beispiel rund um die Wildspitze (Ötztaler Alpen) trotz der auch hier eher geringen Schneemengen recht gut eingeschneit, bzw. eingeweht.
Abgesehen davon gibt es selbst innerhalb einer Gebirgsgruppe wie den Hohen Tauern große Unterschiede: Während in der Granatspitzgruppe recht viel Schnee (bei allerdings stark windbearbeiteter Schneeoberfläche) liegt, trifft man in der Glocknergruppe Verhältnisse an, wie sie eher für Ende April/ Anfang Mai typisch sind.
In den Südalpen liegt im Großen und Ganzen noch weniger Schnee. So wird im Tessin verbreitet nur 50 % des langjährigen Mittelwertes gemessen.

Lawinenverhältnisse

Während für den Deutschen Alpenraum am Donnerstag ganztägig eine geringe Lawinengefahr prognostiziert wurde, stieg die Gefahr in der Schweiz, Tirol und Vorarlberg zum Nachmittag hin auf Stufe drei (erheblich), im Bundesland Salzburg wiederum auf Stufe zwei (mäßig) an.
In der Früh herrschten also noch günstige Lawinenverhältnisse. Die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen stieg aber bereits am Vormittag an. Für den Tagesverlauf wurden vermehrt mittlere und vereinzelt große Nass- und Gleitschneelawinen vorhergesagt. Besonders an steilen Sonnenhängen unterhalb von 2800 m sowie an allen Expositionen in mittleren Lagen. Vorsicht ist vor allem an eher schneearmen Stellen angesagt. Dort ist die Schneedecke schwächer. Touren sollten früh gestartet und rechtzeitig beendet werden.
Der tageszeitliche Anstieg der Lawinengefahr bleibt in den nächsten Tagen erhalten. Mit einem leichten Temperaturrückgang ist dieser in den kommenden Tagen aber wohl nicht mehr ganz so ausgeprägt wie am Donnerstag.

Wochenendwetter

Mittelgebirge:
In der Eifel und im Rothaargebirge ist von Freitag bis Sonntag mit viel Sonne zu rechnen. Die Höchsttemperaturen steigen am windeigen Kahlen Asten (841 m) auf z°C.
Viel Sonne und am Wochenende viel Wind gibt es auch im Harz. Die höchsten Temperaturen auf dem Brocken (1141 m) liegen zwischen 1°C und 4°C.
Nach etwas mehr Wolken am Freitag wird das Wochenende auch im Elbsandsteingebirge sehr freundlich. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigen die Höchsttemperaturen bis 9°C.
Eine ähnliche Wetterabfolge erwartet auch der Bayerischen. Am Großen Arber (1456 m) pendeln die Höchsttemperaturen am Wochenende um den Gefrierpunkt.
Im Schwarzwald gibt es in den kommenden Tagen eine Mischung von Sonne und Wolken. Am Feldberg (1493 m), wo in der Nacht auf Sonntag Schneeregenschauer auftreten können pendeln die Höchsttemperaturen um 5°C.
Alpen: Der Freitag verläuft in den Ostalpen, nur östlich der Zillertaler Alpen aufgelockert bewölkt. Vom Ortler bis Gardasee und gegen Westen zu kann es zu leichtem Niederschlag kommen, Schnee fällt ab etwa 2000 m. Es weht ein mäßiger, teils lebhafter Ost- bis Nordostwind bei einer Nullgradgrenze von 1800 bis 2400 m.
Am Samstag wird es recht sonnig. Im Tageslauf kommen Quellwolken auf. In der Nacht lockert es wieder auf, nur südlich des Hauptkammes bleibt es bewölkt. Nachlassender Nordostwind.
Auch der Sonntag verläuft am Hauptkamm und in den Nordalpen sonnig mit ein paar Quellwolken. Es wird bei schwachem bis mäßiger Höhenwind etwas kühler.
In den Westalpen verläuft der Freitag noch wolkenreicher. Das Wochenendwetter ist hingegen ähnlich wie in den Ostalpen.
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Fazit

Der Winter verabschiedet sich so langsam aus den Deutschen Mittelgebirgen und auch in tieferen Lagen des Alpenrands, so dass in den kommenden Tagen möglichst hoch gelegene Skitouren zu empfehlen sind. Dasselbe gilt wegen der eher hohen Temperaturen auch in Sachen Schneequalität. Daher macht ein (vielleicht verlängertes) Ski(hoch)touren-Wochenende am Alpenhauptkamm ziemlich großen Sinn. Aber auch weiter oben sollte man bei ost- und südseitig exponierten Hängen möglichst gegen Mittag mit der Tour fertig sein.
In den Mittelgebirgen und am Alpenrand kann man hingegen sowohl die Wander- als auch die Sportklettersaison eröffnen. Dabei sollte man südseitige Wege in möglichst freiem Gelände anvisieren. In Bezug auf Klettergärten sollte man Tal nahe Felsen aussuchen, die möglichst sonnig, also nicht im Wald liegen.

Für das kommende Wochenende habe ich wieder eine Liste mit Skitouren- und Wandertipps auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt:

https://www.alpenvereinaktiv.com/s/IBTsLA

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