Bin ich da gerade wirklich durchgestiegen? Der grandiose Pflerscher Höhenweg ist eine dieser Touren, bei denen einem auf vielen Rückblicken nochmal ein wenig schwindelig wird. Nach einem sportlichen Aufstieg zum Portjoch (3 Std.) folgen auf Etappe 1 zur Tribulaun Hütte nicht enden wollende Querungen (4 Std.), bei denen man keinesfalls stolpern darf. Besonders exponierte Stellen sind aber mit Stahlseilen entschärft. Die ganze Zeit bieten sich gewaltige Tiefblicke hinab zum grünen Talgrund. Am zweiten Tag dominieren wiederum die stolzen 3000er der Stubaier Alpen die Aussicht.
Aufgrund eines heftiges Gewitters ist der Weg bei der Querung eines Geröll-Bachbetts kurz nicht mehr zu erkennen aber dennoch gut machbar. Das oft zitierte große Schneefeld befindet sich heuer weit oberhalb der Spur, die sich aufgrund der Umgehung (unterhalb davon) in den letzten Jahren ausgetreten hat.
Nach einer entspannten Nacht auf der Tribulaunhütte toppt Tag 2 mit der Besteigung des Dreitausenders Weißwand. Auch das Band unterhalb des Gipfelaufbaus ist schneefrei (und das ist gut so), sowie der weglose Gipfelanstieg, der entgegen einiger Karteneintragungen nicht rot gepunktet ist. Also gut auf Steinmänner achten!
Ich bin übrigens mit Bus & Bahn angereist. Zu Ausgangs- (Bushaltestelle Ast) und Endpunkt (Bushaltestelle St. Anton) bestehen gute Verbindungen von München.
Und noch eine Bemerkung zum inflationär verwendeten Overtourism: Auf Etappe 1 und 2 traf ich jeweils nur einen anderen Bergwanderer. Die Tribulaun Hütte hatte noch einige Plätze frei. Und das bei bestem Ferienwetter. Also auf ins Pflerschtal!!!
Der ganz besondere Höhenweg
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