Rund um den Lago Misurina ragen mit Cadini, Cristallo und Drei Zinnen Gruppe grandiose Tourenziele in den Südtiroler Herbsthimmel. In der Hochsaison macht man vor allem um Letztgenannte freilich besser einen großen Bogen. Doch ab Mitte Oktober, wenn Rifugio Fonda-Savio, Rifugio Auronzo und die Drei Zinnen Hütte bereits geschlossen sind, geht es dort schon ein wenig ruhiger zu.
So waren wir an der Cima Cadin Nord-Est (2788 m) ganz alleine unterwegs. Bis etwa 100 Höhenmeter oberhalb der Hütte war alles schneefrei. Der Zustieg zur Ferrata Merlone war schneebedeckt aber gespurt, Der sehr ausgesetzte Klettersteig (B/C) selbst ist absolut schneefrei. Nur dort wo sich das Gelände zurücklegt liegt Altschnee, bei dem Spikes sehr hilfreich waren.
Beim anschließenden Nordanstieg zur Forcella della Nevaio lag recht viel Altschnee, die Route war aber gespurt. Der nordwestseitige Abstieg von der Forcella de la Neve, war im oberen Teil auch schneebedeckt., aber problemlos.
Der südseitige Anstieg zum Cristallino di Misurina (2775 m) war hingegen bis auf die letzten Meter zum Gipfel schneefrei. Die Stahlseilpassagen, über welche die steinschlaggefährdete Schlucht links umgangen wird, weisen maximal Klettersteigschwierigkeit B auf.
Beim nordseitigen Anstieg zum Paternkofel (2744 m) lag zwischen den beeindruckenden Stollen und der Gamsscharte hingegen nicht wenig Altschnee. Dieser war aber natürlich bereits gespurt, aber hart. Auch hier waren Spikes sehr hilfreich. Die steileren Klettersteigpassagen (B/C) waren wie auch der Abstieg über den Passporten Sattel schneefrei.
Da die Schneefallgrenze in Südtirol diese Woche über 3000 Meter liegt, dürfte sich an den Verhältnissen nicht viel ändern. Die Mautstraße zum Rifugio Auronzo ist noch bis Ende Oktober geöffnet, wenn kein Schnee liegt.