Einsamer Traumgrat

Vielleicht liegt es daran, dass der Zustieg alles andere als geschenkt ist. Jedenfalls waren wir gestern (also an einem sonnigen Ferienfreitag mit stabilem Bergwetter) mutterseelenallein am Guffert Westgrat unterwegs!
Zum Glück haben wir uns nicht von zwei Kommentaren auf dem tollen Portal bergsteigen.com von der Tour abbringen lassen. Diese warnten 2024 vor »Lebensgefahr im Zustieg« beim Queren einer steilen Geröllrinne. Diese vielleicht 20 Meter waren gestern zwar kein Spaziergang, wurden aber von uns schnell und absolut problemlos hinter uns gebracht. Auch die endlos lange Latschen-Querung war leichter als vermutet. Mit etwas Orientierungsvermögen findet man den Pfad gut und nur im letzten Drittel ist der Steig durch die Latschen teilweise unangenehm eingewachsen.
Der Grat selbst war dann der reinste Kraxelspaß! Schöner, rauer und meist fester Kalk im maximal dritten Schwierigkeitsgrad. Was will man mehr? Wir hatten zur Sicherheit zwar ein Seil mit dabei, benutzten es aber den ganzen Tag nicht. (Die VI- Sportklettervariante umgingen wir.)
Die Tour war gestern absolut trocken und schneefrei … was auch so sein soll. Es gibt oberhalb der Waldgrenze allerdings keine Möglichkeit, Wasser nachzufüllen.
Über die ebenfalls im oben erwähnten Kommentar geäußerte Einschätzung, das Topo auf bergsteigen.com sei nicht nachvollziehbar, kann man m. E. nur den Kopf schütteln. Wer an einer langen Grattour ein Topo erwartet, in dem alle Haken eingezeichnet sind, ist dort vielleicht genauso schlecht aufgehoben, wie beim Queren einer steilen Geröllrinne.
Ich jedenfalls möchte mich ausdrücklich bei Axel Jentzsch-Rabl für die tollen und exakt beschriebenen Anregungen auf bergsteigen.com bedanken!

9 - 0

Thank You For Your Vote!

Sorry You have Already Voted!