Nach wie vor präsentieren sich die Bayerischen Alpen eher (spät)herbstlich als winterlich. Und so wie es ausschaut ist auch in kommenden Tagen nur auf höheren Gipfeln etwas Neuschnee in Sicht.
Tourenverhältnisse
Die geringen Schneefälle von der Nacht auf Montag sind südseitig wieder verschwunden und überzuckern nur noch die Nordseiten. Dort muss man gegebenenfalls. im steilen Felsgelände gut aufpassen.
Südseitig kann man selbst höhere Ziele wie beispielsweise den 2340 m hohen Daniel (Ammergauer Alpen) so gut wie schneefrei besteigen.
Auch in den Tiroler Bergen schaut es nördlich des Alpenhauptkamms ähnlich aus, wo zum Beispiel rund um das immerhin 2017 Meter hohe Kühtai nur beschneite Pistenstreifen an den schneefreien Hängen weiß glitzern.
Der Hauptkamm selbst ist hingegen schon eingeschneit und vor allem südlich davon und in Richtung Schweiz reicht der Schnee bereits für ein hochgelegene Skitouren. Die meisten einschlägigen Einträge werden aus dem Oberengadin gepostet, wo man am Piz Surgonda oder bei der Forcula da Caval in Mulden sogar schönen Pulverschnee finden kann.
Wegen der weiterhin außergewöhnlich trockenen Witterung herrscht am Alperand und in den Nordalpen auf den Bergwegen auch keine spätherbstliche Rutschgefahr, was sich am Samstag aber vielleicht ändern könnte.
Wochenendwetter
Der Freitag beginn in den meisten Bergregionen der Ostalpen sonnig. Im Laufe des Vormittags zieht ein kompakter Wolkenschirm von den Bergamasker Alpen bis Mittag in die Regionen der Zillertaler Alpen und bis ins Außerfern. Am Nachmittag verschwindet die Sonne auch im Nordosten. Gleichzeitig breitet sich bis zum Abend Niederschlag in den Südalpenaus. Schnee fällt oberhalb rund 1500 bis 1800 m. Im Norden bleibt es föhnbedingt auch nachts trocken. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 1600 und 2300 m.
Im Süden setzen sich die Schneefälle am Samstag oberhalb 1700 m fort und klingen dann von Westen her ab Mittag ab. Nur im Bereich der Karnischen Alpen und ostwärts halten sie den ganzen Tag an. Im Norden ist es anfänglich noch trocken, der Föhn lässt aber nach und es ziehen von Westen her Schauer durch. Die Schneefallgrenze liegt bei rund 1400 m.
Zum Sonntag wird es wieder trocken, tagsüber gibt es einige tiefe Restwolken zwischen den Dolomiten und der Rax, sonst ist es einigermaßen freundlich.
In den Westalpen sind die Verhältnisse ähnlich, nur dass es dort am Freitag von Südwesten her früher zuzieht.
Fazit
Wer kann, der sollte den morgigen Vormittag für eine Bergtour nutzen. Aber auch der Sonntag könnte durchaus brauchbares Bergwetter bringen. Da es von Westen her aufklaren soll, ist es keine schlechte Idee sich in Richtung Allgäuer Alpen zu orientieren. Deshalb empfehle ich als DAV Tour der Woche den südseitigen Aufstieg von Vils auf den Zirmgrat.
Ungeduldige Skitourengeher werden nach wie vor nur am Schweizer Alpenhauptkamm (wie z.B. am Berninapass) wirklich fündig, wo in den kommenden Tagen wohl noch weiterer Schnee hinzukommen wird. Da Windverfrachtugen zu erwarten sind muss man aber unbedingt den Schweizer Lawinenlagebericht zu Rate ziehen, der bereits regelmäßig heraus gegeben wird.