Auch mein letzter DAV Bergbericht des Jahres erscheint in ungewohnter Form. Aufgrund der Reisebeschränkungen bezieht er sich nur auf deutsche Bergregionen. Bergsport im Freien ist zwar weiterhin erlaubt. Kontakte müssen aber bei der Anreise und auch auf der Tour so weit wie möglich reduziert werden. Deswegen sollte man möglichst keine Ziele ansteuern, die auch zu normalen Verhältnissen an Wochenenden stark überlaufen sind.
Tourenverhältnisse
Die Gipfel der Deutschen Mittelgebirge sind so gut wie überall schneebedeckt. Gerade die nordwestlich gelegenen Bergregionen werden am heutigen Silvestertag weiteren Schnee hinzu bekommen. Die höchsten Schneehöhen werden derzeit vom Feldberg (1493 m) gemeldet, wo bis zu 60 cm Schnee liegt. Oberhalb von 900 Meter sind dort aktuellen posts zufolge Skitouren möglich. Solche Werte erreichen selbst Gipfel Messstationen am Bayerischen Alpenrand nicht. So werden am Brauneck (1485 m) oder am Herzogstand (1525 m) nur knapp 30 cm gemessen. Etwas besser schaut es im Allgäu aus wo am Nebelhorn auf 2075 m immerhin 120 cm Schneehöhe gemessen werden.
Skitouren sind aber auch hier eher auf Skipisten oder hoch gelegenen Wiesenhängen möglich, wobei man auch im Westen der Bayerischen Alpenraums mit Bodenkontakt rechnen muss.
Bei Winter-Bergwanderungen muss man sich jedoch überall auf Schneekontakt einstellen und eine entsprechende Erfahrung und Ausrüstung besitzen.
Lawinenverhältnisse
Oberhalb 1800m herrscht in den Bayerischen Alpen eine mäßige Lawinengefahr durch ältere Triebschneeansammlungen. Diese können bei großer Zusatzbelastung, zum Beispiel durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, noch als mittelgroße Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Gefahrenstellen befinden sich vor allem im kammnahen Steilgelände der Expositionen West über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden.
Oberhalb 2200m können zudem an schneearmen Stellen einzelner schattiger Steilhänge oder am Übergang von wenig zu viel Schnee tiefliegende Schwachschichten gestört werden.
Wochenendwetter
In der Eifel wird von Freitag bis Sonntag bei Temperaturen um 0°C und immer wieder Schneefall erwartet. Chancen auf Sonne bestehen am Samstag.
Im Sauerland ist der gleiche Wetterablauf wahrscheinlich, wobei die Temperaturen auf dem Kahlen Asten (814 m) auch tagsüber bei -3°C liegen.
Im Harz wird am Freitag und Sonntag meisten Schnee erwartet. Die Tageshöchsttemperaturen pendeln am Brocken (1141 m) um -4°C.
Im Elbsandsteingebirge zeigt sich am Freitag noch die Sonne bevor am Wochenende erst Wolken und am Sonntag Schnee erwartet wird., wobei die Tageshöchsttemperaturen um 0°C pendeln.
Im Schwarzwald ist es mit Temperaturen um -5°C auf dem Feldberg (1493 m) kälter. Auch dort wird das Wochenende wolkenreich und mit gelegentlichen Schneefällen verlaufen.
In der Fränkischen Alb soll bei Temperaturen um 0°C Freitag und Samstag die Sonne herauskommen, bevor auch dort am Sonntag Schnee fällt.
Auf den Gipfeln des Bayerischen Waldes schaut es ähnlich aus. Am Großen Arber (1455 m) steigen die Temperaturen dabei auf maximal -3°C.
In den Alpen beginnt das neue Jahr am Freitag mit einer weiteren Südlage. Stürmischer Südföhn bringt trockene Verhältnisse in den Nordalpen. Am Samstag ist es bei bewölktem Himmel ebenfalls niederschlagsfrei. Der starke Südföhn hält noch an. Mit einer dann wieder windschwachen Wetterlage geht es am Sonntag und Montag vielfach trocken weiter. An allen drei Tagen entsprechen die Temperaturen der Jahreszeit und liegen auf 2000 m etwa bei -7°C.
Fazit
Das neue Jahr beginnt in den Mittelgebirgen und in den Bayerischen Alpen winterlich, wobei es zum Skitourengehen (abgesehen von den höchsten Lagen des Allgäu oder vom Schwarzwald) noch nicht wirklich ausreicht. Skitouren auf Pisten sind zwar oft möglich. Aufgrund des zur Ferienzeit starken Ansturms auf den Parkplätzen (den natürlich nicht nur Bergsportler, sondern auch sonstige Winter-Ausflügler verursachen) genau überlegen, ob es nicht besser ist eine Alternative zu suchen.
Schöne Winter(berg)wanderungen – mit oder ohne Schneeschuhe – gibt es in in den Deutschen Mittelgebirgen und am Alpenrand in Hülle und Fülle. Vom Wetter her ist sollte man in den meisten Regionen den Freitag und Samstag für eine Neujahrstour nutzen. Dabei muss man sich bezüglich der Ausrüstung auf kaltes Winterwetter mit schneebedeckten wegen einstellen. Eine große Auswahl von schönen Wintertouren die von Deutschen Ballungsräumen gut zu erreichen sind sind HIER zusammengestellt.
Bergbericht – So wird’s am Wochenende
0 - 0