Das thermische Auf und Ab geht weiter. Nach frisch verschneite Tallagen zu Wochenstart stieg die Schneefallgrenze am Donnerstag über 2000 m an und sinkt zum Sonntag hin wieder massiv ab. Deutlich schöner ist das Wetter an der Alpensüdseite … was in Sachen Ostferienbeginn ziemlich gut passt.
Tourenverhältnisse
Der zwischenzeitliche Wintereinbruch führte dazu, dass die Hochlagen einiger Mittelgebirge, wie im Bayerischen Wald oder im Fichtelgebirge wieder mit einer dünnen Schneedecke überzogen wurden. Im Schwarzwald war es sogar möglich, die Grafenmatt (1336 m) von der Passhöhe aus als Skitour zu unternehmen.
Am Bayerischen Alpenrand gab es deutlich mehr Neuschnee. An der Messstation Schwarzenberg (1355 m, Allgäuer Alpen) wuchs die Schneehöhe von 30 cm am Sonntag auf knapp 80 cm am Dienstag an. Vor allem im Allgäu herrschten am Dienstag insbesondere auf Skipisten (wie am Weiherkopf), aber auch im Schwarzwassertal oder am Wertacher Hörnle gute Bedingungen.
Und auch viel weiter im Osten konnte man z.B. am hochgelegenen Spitzingsee auf Wiesen und Pisten Pulverschnee erwischen. Sogar Unternehmungen von eher tief gelegenen Ausgangspunkten wie das Brauneck oder die Buchstein Reib´n waren (zwischenzeitlich) wieder möglich.
Mit Temperaturanstieg ist die Schneehöhe in den Tallagen und die Schneequalität allgemein sehr gelitten.
Am Tiroler Alpenhauptkamm sind teilweise bis zu 50 cm Neuschnee gefallen. Dennoch sind die Schneehöhen weiter sehr unterdurchschnittlich. So ist der Zwieselbacher Rosskogel (Sellrain) von Hagen aus zwar noch durchgängig mit Ski möglich, aber es gibt viele Passagen, wo Steine bzw. schon der Bach an der unteren Zwing herauskommen.
In der Schweiz hat der Schneemangel sogar zur folgenden, außergewöhnlichen Meldung geführt: »Die Boval-Hütte bleibt wegen Schneemangel bis auf weiteres geschlossen!« Normalerweise ist genau jetzt mit die beste Skihochtourenzeit in der Bernina Gruppe.
Im südwestlichen Wallis wurden hingegen durch hohe Neuschneemengen in den letzten Wochen für die Jahreszeit durchschnittliche Schneehöhen erreicht.
Lawinenverhältnisse
Im gesamten deutschsprachigen Alpenraum herrschte am Donnerstag mit Stufe 3 eine „erhebliche Lawinengefahr“. Während in den bayerischen Alpen vor allem Nass- und Geleitschneelawinen in der zweiten Tageshälfte das Hauptproblem darstellen, ist am Alpenhauptkamm vor allem die Triebschneegefahr das entscheidende Thema. Triebschneeansammlungen betreffen vor allem Schatten- (sprich nordseitige) Hänge. Dort kommt oberhalb von 2400 m ein teils weiterhin bestehendes Altschneeproblem hinzu.
Mit Neuschnee und Wind kann die Gefahr von trockenen Lawinen am Wochenende ansteigen. In der Schweiz vielleicht sogar bis Stufe 4. Mit einem erwarteten Temperaturrückgang soll die Gefahr von nassen Lawinen hingegen allmählich abnehmen.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es Freitag und Samstag viel Wind und wiederholt Niederschlag. Am Sonntag kommt die Sonne heraus. Die Höchsttemperaturen sinken am Kahlen Asten (841 m) von 7°C am Freitag auf 3°C am Sonntag.
Ähnlich ist die Wetterentwicklung im Harz. Die Maximaltemperaturen am Brocken (1141 m) sinken von 5°C auf 0°C.
Im Elbsandsteingebirge ist der Freitag verregnet. Am Wochenende könnte in Regenpausen auch die Sonne zum Vorschein kommen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Maximalwerte zwischen 9°C und 4°C.
Windig und niederschlagsreich ist das Wochenendwetter auch im Bayerischen Wald und im Fichtelgebirge. Am Großen Arber (1456 m) wo der Regen ab Samstag in Schnee übergeht, sinken die Maximalwerte von 5°C am Freitag auf 0°C am Sonntag.
Im Schwarzwald gibt es am Freitag und Samstag viel Regen und Wind, am Sonntag beruhigt sich das Wetter ein wenig. Am Feldberg (1493 m) wo ab Samstag Schnee fallen kann, sinken die Maximalwerte von 4°C auf 1°C.
Alpen: Am Freitag muss man sich in den Ostalpen (von wenigen Sonnenfenstern abgesehen) auf windige, bewölkte und nasse Bedingungen einstellen. Die Schneefallgrenze liegt von West nach Ost bei 1700 m bis 2000 m.
Am Samstag zieht es im Lauf des Vormittags von Westen her zu, es bleibt windig und kalt. An der Alpennordseite setzen Schneeschauer mit eine Schneefallgrenze von 1300 m ein. Auflockerungen sind möglich. Im Süden ist es aufgelockert bewölkt.
Am Sonntag stecken die Berge nördlich des Hauptkammes in Wolken und es fällt etwas Schnee, in den Nordstaulagen mit sinkender Schneefallgrenze unter 1000 m in der Nacht. Die Alpensüdseite ist mit Nordföhn weiter wetterbegünstigt.
In den Westalpen ist eine ähnliche Wetterentwicklung zu erwarten.Fazit
Vom Wetter her ist in den meisten Mittelgebirgen wird Sonntag der bessere Berg-Tag. Man muss sich aber auf nasse und Wege einstellen, weswegen Teleskopstöcke und gutes Schuhprofil zu empfehlen sind.
Auch in den Nordalpen sollte man wenn, dann am Sonntag unterwegs sein. Durch die Neuschneefälle hatten sich die Skitourenbedingungen am Alpenrand zwar wieder verbessert. Doch mit dem hoch reichenden Regen vom Donnerstag dürfte viel Schnee wieder weggeschmolzen sein. Ab Samstag dürfte es oberhalb von 1300 m wieder Neuschnee geben. Im Zweifelsfall sind Schneeschuhtouren in den Bayerischen Alpen also die bessere Entscheidung.
Sowohl in den Nordalpen, als auch am Alpenhauptkamm muss man am Wochenende vor allem in den Hochlagen die Lawinengefahr sehr gut im Blick haben und den aktuellen Lagebricht genau lesen.
Für Skihochtouren ist das Wetter ohnehin nicht wirklich geeignet.
Auf der Alpensüdseite schauen die Wetterbedingungen deutlich besser aus. Deswegen habe ich zum Start der Osterferien 10 Tourenvorschläge im Tessin und Trentino auf alpenvereinaktiv.com zusammengestellt … lassen die Daheimgebliebenen aber auch nicht außer Acht.
Bergbericht – So wird´s am Wochenende
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