Macht Samstag oder Sonntag mehr Sinn? Im Gegensatz zu den Mittelgebirgen lässt sich diese typische Wochenend-Bergfrage in den Nordalpen ziemlich eindeutig beantworten.
Tourenverhältnisse
In den vergangenen Tagen herrschten vom Alpenrand bis zum Alpenhauptklamm aufgrund der meist trockenen Witterung trockene und schneefreie Tourenbedingungen.
Auch Gletscherhochtouren waren noch gut möglich. So wurden zum Beispiel vom Castor Südwestgrat (Wallis) sehr gute Verhältnisse gemeldet, da die Spalten noch ausreichend mit Schnee verfüllt waren, die Gratkletterei aber zugleich trocken und schneefrei war.
An diesen Bedingungen wird sich bis Samstag nicht viel ändern. Zum Sonntag hin dürfte es zumindest im Hochgebirge winterlicher werden.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es Freitag und Samstag viele Wolken und immer wieder Regenschauer. Am Wochenende wird es zudem sehr windig und deutlich kühler. Dafür könnte am Sonntag die Sonne wieder etwas herauskommen. Die Maximaltemperaturen fallen am Kahlen Asten (841 m) von 18°C am Freitag auf 4°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald ist das Wochenendwetter ähnlich ungemütlich. Am Brocken (1141 m) und am Großen Beerberg (982 m) können am Sonntag sogar schon die ersten Schneeflocken mit dabei sein.
Im Elbsandsteingebirge sollen die kommenden Tagen etwas trockener verlaufen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) sinken die Höchst-Temperaturen von 20°C am Freitag und 8°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald wird es am Wochenende zwar auch windig, aber neben vielen Wolken kommt immer wieder auch die Sonne hervor. Die Höchsttemperaturen am Großen Arber (1456 m) sinken bis Sonntag auf 4°C.
Im Schwarzwald dürften Freitag du Sonntag eher freundlich verlaufen. Am windigen Samstag gibt es immer wieder Regen. Am Feldberg (1493 m) fallen die Höchsttemperaturen von 18°C am Freitag auf 4°C am Sonntag.
Alpen: In den Ostalpen ziehen am Freitag nach Osten ab und es wird sonnig. In Föhnschneisen der Alpennordseite lebt allmählich Südföhn auf, auf den Bergen weht mäßiger Wind aus Südwest. Erneut außergewöhnlich warm mit einer Nullgradgrenze um 3900 m.
Bei föhnigen Verhältnissen beginnt der Samstag von Hauptkamm nordwärts recht freundlich, vor allem in der Osthälfte bleibt es noch weit in den Nachmittag hinein sehr sonnig. Von Nordwesten nähert sich im Tagesverlauf eine markante Kaltfront, die am späteren Nachmittag im Bregenzerwald eintrifft und in der Folgenacht über die Ostalpen zieht.
Die Kaltfront bringt am Sonntag trübes Bergwetter mit vielen Wolken. Im Norden werden die Niederschläge aber bald schwächer, hier hat es bereits markant abgekühlt. Die Schneefallgrenze sinkt vorübergehend unter 2000 m, Neuschneemengen bleiben aber gering.
Fazit
In den deutschen Mittelgebirgen muss man sich spätestens ab Samstag warm und wetterfest anziehen. Während man in den östlichen Gebieten trocken unterwegs sein dürfte, stehen die Chancen dafür in den anderen Regionen am Sonntag am besten. Allerdings werden die Wegverhältnisse bis dahin verbreitet recht feucht sein.
In den Alpen verhält es sich genau umgekehrt. Dort sollte man Freitag und Samstag für eine Bergtour nutzen. Am besten orientiert man sich dabei in Richtung Osten, wo bis Samstagnachmittag freundlich und noch recht warm sein dürfte. Allerdings darf man den lebhaften Wind nicht außer Acht lassen.
Für Hochtouren ist das Wochenendwetter höchstens am Samstag noch in den östlichen Ostalpen geeignet, wobei man sich auch dort auf zunehmenden stürmische Verhältnisse einstellen muss.
Auch für das kommende Wochenende habe ich 15 Tourenvorschläge für euch zusammengestellt.