Bergbericht – so wird’s am Wochenende


Im Vergleich zu ersten Monatshälfte präsentieren sich die Bayerischen Alpen derzeit eher herbstlich als winterlich. Mit der zum Wochenende hin einfließenden Polarluft wird sich das allerdings wohl wieder ändern.

Tourenverhältnisse

Durch die zurückliegende, für November vergleichsweise milde Witterung sind die Berge am Bayerischen Alpenrand südseitig bis ca. 1800 m, nordseitig bis ca. 1500 m wieder weitgehend schneefrei. Allerdings muss man in Waldbereichen hier und da mit Schneeresten und generell mit rutschigen Wegverhältnissen rechnen. In den nördlichen Kalkalpen ist (wie zum Beispiel in den östlichen Lechtaler Alpen) eine durchgehende Schneedecke oft ab etwa 1800 m nordseitig vorhanden, die aber nördlich des Inns noch nicht zum Skitourengehen ausreicht.
Am bereits schneereichen Alpenhauptkamm sind Skitouren hingegen ab etwa 1500 m Starthöhe möglich. Dort sind sogar Passagen, die eine hohe Schneelage erfordern wie die „Untere Zwing“ am Zwieselbacher Rosskogl (Stubaier Alpen) laut Foren Einträgen schon gut machbar. Trotzdem sind Spaltenpassagen auf Gletschern natürlich noch nicht so gut eingeschneit wie im Hochwinter.
Auch am und südlich des Schweizer Alpenhauptkamms sind die Schneehöhen mit bis zu 170% des langjährigen Mittelwertes überdurchschnittlich hoch. Hier wie dort hat sich die (zwischenzeitlich große) Lawinengefahr wieder entspannt und lag am Donnerstag von Graubünden über Tirol bis zum Bundesland Salzburg derzeit bei Stufe zwei.

Wochenendwetter

Am Freitag verstärkt sich in den Ostalpen der Wolkenstau entlang der Alpennordseite und etwas Schnee fällt ab 1200-1500m, wobei die Schneefallgrenze im Lauf des Tages von Norden kommend langsam sinkt. Bis Samstag früh am Arlberg um 10-20cm, sonst in den Nordalpen 5-10cm Neuschnee. Am Hauptkamm am Vormittag trocken und aufgelockert, am Nachmittag stark bewölkt und eventuell unergiebiger Schneefall. Im Süden bei leichtem Nordföhn zeitweise einige Wolkenfelder, zeitweise auch recht sonnig.
Am Samstag klingen letzte Niederschläge in den Nordstaulagen vormittags ab. Hier lockert es erst ab Mittag auf. Überall sonst von der Früh weg bald recht sonnig auf den Bergen und auch der Wind lässt im Westen vorübergehend nach. Vor allem am Alpenostrand recht kalt.
Am Sonntag wird das Zwischenhoch von einer zunehmend feuchten SW-Strömung abgelöst. In den Südalpen ist es bald dicht bewölkt. Auch in den Nordalpen ziehen bald ausgedehnte Wolkenfelder auf, die aber nördlich des Alpenhauptkamms auflockern, hier also auch einige sonnige Abschnitte.
In den Westalpen sind die Verhältnisse am Freitag und Samstag ähnlich. Am Sonntag ist audgrund der Südwestlage deutlich schlechter.

Fazit

Fürs Wochenende bietet sich eine (auch wegen der kurzen Tageslänge) nicht allzu ausgedehnte Tour am Bayerischen Alpenrand an. Diese sollte am besten südseitig erfolgen wie bei der DAV Tour der Woche auf den Hohen Kranzberg bei Mittenwald. Da im Verlauf des Freitags bis auf 1000 m hinab Schnee fallen kann, muss man aber auch dort mit Schneekontakt rechnen, wobei die Mengen wohl eher gering ausfallen werden.
Und wer bereits in die Skitourensaison starten möchte, kann das an hoch gelegenen Ausgangspunkten am Alpenhauptkamm tun, muss sich aber am Samstag Vormittag gut darüber informieren, ob sich die Lawinengefahr vor Ort nicht verschlechtert hat.

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