Der vom Großen Wilden über den Vorderen Wilden zum Kreuzkopf führende „Wilde Grat“ (Name in der AV Karte) trägt seine Bezeichnung nicht nur wegen der zu überschreitenden Gipfel. Tatsächlich ist die tolle Grattour eine wilde Angelegenheit, bei der man jeden Griff und jeden Tritt gut prüfen muss, da das Gestein meist nicht zuverlässig ist.
Dennoch ist der „Wilde Grat“ mit der entsprechenden Erfahrung sehr zu empfehlen: Bereits beim tollen Nordgrat auf den Großen Wilden gibt es eine Stelle (II+) die man etwas ausgesetzt abklettern muss. Diese weist wie der Rest vom Nordgrat aber recht guten Fels und noch rote Markierungen auf.
Nach dem Großen Wilden folgt schönes Gehgelände. Und dann wird die Sache richtig wild: Kraxel-Passagen bis III- (bzw. Wanderschwierigkeit T5) und eine nicht immer ganz klare Weg-Findung (gut auf die eher wenigen Steinmänner achten) werden gewürzt von tollen Tiefblicken ins Bärgündeletal.
Nach etwa vier Gratstunden hat man sich dann den eher leichten Abstieg über den Weittalkopf-Nordgrat und eine Stärkung im Prinz Luitpold Haus mehr als verdient
Dort ist die lange Tour freilich noch nicht zu Ende: Man muss natürlich noch zurück zum Ausgangspunkt, wobei man am besten nahe der Pointhütte ein Fahrrad deponiert hat. In der Summe kommen ab Parkplatz Säge 40 km und 1800 hm zusammen. Das ist dann doch ganz sportlich, zumindest dann ,wenn man (wie wir) keine E-Bikes benutzt.
Der Grat ist aktuell absolut schneefrei. Auch bei den Zu- und Abstiegen hat man keinen Schneekontakt. Aber man muss gut auf den nicht immer sicheren Fels achten. Gerade am Vorderen Wilden gibt es viel Geröll mit einer gewissen Steinschlaggefahr.