Die vergangenen Tage haben den Nordalpen lockersten Powder beschert, was zusammen mit einer guten Wetterprognose ein sehr gutes Tiefschneewochenende erwarten lässt.
Lawinensituation
Während die Lawinengefahr am Donnerstag in Deutschland, Vorarlberg, im Bundesland Salzburg und in Tirol mehrheitlich als mäßig eingestuft wurde, herrschte in weiten Teilen der Schweiz, sowie in ganz Südtirol eine erhebliche Lawinengefahr.
Laut Tiroler Warndienst bilden frische Triebschneeansammlungen, die sich mit dem auflebenden Wind aus nordöstlichen Richtungen gestern gebildet haben die Hauptgefahr. Diese sind zwar meist kleinräumig, mit der Unterlage aber schlecht verbunden und daher schon bei geringer Zusatzbelastung als Lawine auslösbar. Gefahrenstellen liegen in steilen Hängen und Kammlagen oberhalb etwa 2200m, bevorzugt in den Expositionen von West über Nord bis Ost. Die Gefahr durch Selbstauslösungen von Gleitschneelawinen hat mit den tiefen Temperaturen etwas abgenommen, muss aber vor allem auf steilen Grashängen weiterhin beachtet werden. .
In den kommenden Tagen wird die Lawinengefahr such kaum verändern.
Schneesituation
Das spätwinterliche Wetter der vergangenen Tage trägt dazu bei, dass die Schneehöhen für die Jahreszeit weiterhin überdurchschnittlich hoch sind. So liegen in weiten Teilen der Schweiz derzeit mehr als 140 Prozent (Im Wallis sogar mehr als 170 %) des langjährigen Mittelwertes.
In den letzten Tagen sind in den Nordalpen auf die meist harte Altschneeunterlage bis zu 20 cm lockerster Pulver hinzugekommen. Im Oberkar östlich der Alpspitze konnte man beispielsweise am Donnerstag durch 30 cm lockersten Pulver wedeln. Auch in Tirol fielen verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee und in den Ötztaler und Stubaier Alpen sogar bis 50 cm. Und so wies es ausschaut, kommen ab Donnerstag Nachmittag noch ein paar wenige weitere Zentimeter hinzu.
Wochenendwetter
Am Freitag schneit es zuerst im Norden der Ostalpen noch zeitweise etwas, zudem ist es stark bewölkt, tagsüber lösen sich die Wolken aber zunehmend auf. Im Süden zwischen Bergamasker Alpen und Julischen Alpen dominiert Sonnenschein. Im Osten sowie in hohen Lagen noch windig, sonst lässt der Wind spürbar nach. Die Temperatur liegt in 2000 m bei -9 bis -5 Grad.
Der Samstag bringt in den Nord- und Zentralalpen perfektes Spätwinterwetter mit viel Sonne und wenig Wind. Die Temperaturen steigen leicht an. In den Südalpen etwas mehr Wolken und am Alpenrand gebietsweise etwas unergiebiger Schneefall. Am Sonntag verbreitet sehr sonnig, nur im Südosten teils tiefe, dichte Bewölkung und im Nordwesten einige Quellwolken am Nachmittag. Hier steigt zum Abend hin die Wahrscheinlichkeit für Schauer etwas an.
In den Westalpen sind die Verhältnisse ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass es dort am Freitag früher schön wird, aber am Sonntag auch früher eintrübt.
Fazit
Im Großen und Ganzen steht ein ziemlich gutes Skitourenwochenende an, das durchaus auch für eine mehrtägige Unternehmung geeignet ist. Und da die Temperaturen wieder etwas ansteigen, sind hoch gelegene Ausgangspunkte bestimmt keine schlechte Idee.
Allerdings muss man vor allem am Tiroler Hauptkamm und in der Schweiz noch teilweise eine erhebliche Lawinengefahr bei der Tourenplanung berücksichtigen.