Alpenplanänderung muss rückgängig gemacht werden!
„Wir entsorgen den Müll der Wanderer. Und ihr bitte den Müll eurer verfehlten Politik!“ Mit dieser deutlichen Forderung an die CSU gipfelte auf der Zugspitze am 8.7. eine tatkräftige Aktion von Mountain Wilderness Deutschland e.V.
Bereits in der Dämmerung waren drei Teams von uns aufgebrochen, um an einem Tag den höchsten Gipfel Deutschland zu besteigen und auf den verschiedenen Anstiegen (Höllental, Stopselzieher, Gaterl)auch noch den am Weg liegenden Müll einzusammeln. Dabei waren bis zu 2200 Höhenmeter und teils auch Gletscherpassagen zu bewältigen.
Bereits in den 1980er Jahren hat sich der Dachverband Mountain Wilderness International mit spektakulären Müllsammel-Expeditionen im Himalaja einen Namen gemacht.
Freilich wurden an der Zugspitze nicht wie seinerzeit am K2 Sauerstoffflaschen oder Fixseile entsorgt, sondern vor allem Getränkedosen oder Plastikbeutel, die uneinsichtige Bergwanderer auf den Zustiegen über Höllentalferner, Reintal oder Westflanke hinterlassen.
Oben angekommen wurde am Gipfel zusammen mit den Müllsäcken ein großes Transparent präsentiert, mit dem die Zurücknahme der Änderung des Alpenplans gefordert wird.
Ministerpräsident Markus Söder hat zwar nach der formellen Klageeinreichung von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) das Aus für die Skischaukel am Riedberger Horn verkündet. Eine rechtliche Sicherung dieser Entscheidung ist allerdings nicht erfolgt.
Deswegen muss die Herausnahme des Riedberger Horns aus der höchsten Schutzzone C sofort wieder rückgängig gemacht werden! Der auch als Biotop einzigartige Allgäuer Berg muss (wieder) dauerhaft vor technischen Eingriffen bewahrt werden.
BN und LBV haben Anfang Juli eine ausführliche Klagebegründung eingereicht, um eine Rücknahme der Alpenplanänderung zu erreichen. Diese Klage wird auch von Mountain Wilderness Deutschland e.V. als sehr wichtig angesehen und soll mit der Aktion an Deutschlands höchstem Gipfel unterstützt werden.
„Es ist toll, dass die Wanderer heutzutage viel weniger Müll liegen lassen und sorgsam mit der Natur umgehen. Ganz im Gegenteil zu gewissen Bayerischen Politikeren die den Bayerischen Alpenplan mit ihren Füßen treten. „ resümierte Vorstandsmitglied Michael Pröttel am Ende der Aufsehen erregenden Aktion.
Apropos Müll
Wer von Westen her auf die Zugspitze aufsteigt, kommt an den scheußlichen Ruinen der früheren Ehrwalder Zugspitzbahn vorbei. Lieder hat die Tiroler Landesregierung deren Belassung per Bescheid 1997 bestätigt. Mountain Wilderness fordert alpenweit den Rückbau nicht mehr genutzter Liftanlagen.
ViSdP: Mountain Wilderness Deutschland e.V., Waldstraße 31a, 82237 Wörthsee