Wenn die Meteorologen recht behalten, geht dem derzeitigen Oktober-Hoch nächste Woche die Puste aus. Deshalb sollte man das kommende Wochenende unbedingt für eine noch sonnige Bergtour nutzen.
Tourenverhältnisse
Die meisten Touren am Alpenrand und in den nördlichen Kalkalpen sind so gut wie schneefrei und trocken. Allerdings gibt es bei höher gelegenen Felspassagen wie beisepielsweise am sogenannten Stopselzieher (Westanstieg zur Zugspitze/ Wetterstein) oder auf der Watzmann Überschreitung (Berchtesgadener Alpen) durchaus noch Altschneeflecken. Diese weisen zwar meistens Trittspuren auf, sind aber oft schon so hart, dass Steigeisen durchaus hilfreich sind. Nordseitige Gipfelflanken oberhalb von 2500 Metern können zudem auch von größeren Schneefeldern bedeckt sein.
Am Alpenhauptkammt die Situation ähnlich. Die meisten Grate sind schneefrei, während sich vor allem in nordexponierten Rinnen der Schnee vom Monatsanfang halten konnte.
Die Gletscher sind, wie zum Beispiel in der Sesvenna Gruppe (Graubünden) nicht selten mit einer dünnen Altschneeauflage bedeckt, was die Anstiege durchaus angenehmer macht. Pickel und Steigeisen sollte man wegen der dennoch vorzufindenden Blankeisstellen natürlich trotzdem mit dabei haben.
Wochenendwetter
Auf den Bergen der Ostalpen scheint von Freitag früh an die Sonne, wobei sich einzelne Wolkenfelder im Tagesverlauf auslösen. Unterhalb der Inversionen ist es teils dunstig. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 2900 bis 3300 Metern.
Am Samstag ändert sich wenig am sonnigen und milden Herbstwetter auf den Bergen. Einzig der Nordwind wird im Tagesverlauf auffrischen und zumindest in exponierten Hochlagen unangenehm . Flache Nebelfelder im Süden lichten sich rasch, im nördlichen Alpenvorland zeigen sich die Hochnebel lokal zäher. Am Sonntag ziehen mit zunehmend frischem Nordwind öfter kompakte Wolkenfelder durch. Vor allem in den Hohen Tauern wird der Wind stark. Die Wolken liegen meist über den Bergen, sonnig bleibt es im Süden.
Die Verhältnisse sind in den Westalpen ähnlich mit dem Unterschied, dass dort (abgesehen von Glarner Alpen) am Sonntag mehr Sonne zu erwarten ist als östlich des Rheintals.
Fazit
Am kommenden Wochenende verspricht vor allem der Samstag noch einmal viel Sonnenschein. Weil die Temperaturen aber ein wenig zurück gehen, bieten sich südseitige Aufstiege an. Deshalb empfehle ich als DAV Tour der Woche die Besteigung der Chiemgauer Hochplatte vom Achental aus.
Auch für eine Hochtour ist das Wochenendwetter durchaus noch geeignet. Allerdings sind höher gelegene Hütten bereits geschlossen, so dass man gegebenenfalls im Winterraum übernachten muss.
Und wer noch einmal zum Klettern gehen möchte, sollte am besten südseitige Wände in den Bayerischen Voralpen anvisieren, da längere alpine Klettertouren sowohl von der Tageslänge als auch von der Temperatur nicht mehr unbedingt zu empfehlen sind.