Nach einer in den Bergen ziemlich durchwachsenen Woche bringt das letzte September Wochenende noch einmal recht gute Verhältnisse, wobei die Zeit für große Hochtouren allerdings langsam vorbei geht.
Tourenverhältnisse
Die vergangenen Tage haben in hohen Lagen eine geringfügige Neuschneeauflage gebracht, wobei der Schnee bis auf etwa 2300 m (z.B. in den Hohen Tauern), bzw. 2600 m (z.B. im Wettersteingebirge) liegen blieb. In den Westalpen liegt diese Grenze bei ca. 3000 Meter.
Die Feuchtigkeit von Fels-, Erd- und Wiesen-Passagen ist derzeit sehr unterschiedlich. So muss man in der Ostschweiz und Vorarlberg – wo es mehr regnete – mit deutlich mehr Nässe rechnen, als weiter östlich, wie beispielsweise im Chiemgau oder in den Berchtesgadener Alpen. Generell sind gerade jetzt im Herbst Schuhe mit gutem Profil und u.U. auch Teleskopstöcke zu empfehlen.
Im vergletscherten Hochtourengelände liegt verbreitet ebenfalls eine geringe Neuschneeauflage, weshalb Spaltenzonen manchmal schon schlechter zu erkennen sind. Auch an Felsgraten oberhalb von ca. 3000 Metern muss man verbreitet mit Schneekontakt rechnen.
Weiter unten wird der Schnee aber erst einmal wieder verschwinden … was zu den Wetteraussichten überleitet.
Wochenendwetter
Am Freitag gibt es im Nordosten der Ostalpen noch vereinzelt leichte Schauer, ansonsten beginnt der Tag sehr sonnig. Es wird überall mild. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 3400 m bis 3700 m. Im Südwesten ziehen später in tiefen Niveaus dichtere Wolken heran, die aber nur vereinzelt Schauer bringen. In der Nacht auf Samstag bringt eine Kaltfront aus Nordwesten dichte Wolken und Niederschlag. Die Schneefallgrenze sinkt auf 2400 m bis 2800 m.
Am Samstag klingen im Norden letzte Schauer ab, die Restwolken lockern auf und es wird oft recht sonnig. Im Südwesten dominiert freundliches Wetter, im Südosten verläuft der Tag hingegen verbreitet trüb mit Niederschlag.
Der Sonntag gestaltet sich in den Ostalpen wieder sehr sonnig. Nur in den östlichen Karnischen und Julischen Alpen ist hingegen mit einer erhöhten Schauerneigung zu rechnen.
In den Westalpen sind die Verhältnisse ähnlich, wobei es am Freitag von Beginn an dort überall sonnig ist. Insgesamt soll es aber in den Westalpen übers Wochenende etwas windiger werden als in den Ostalpen.
Fazit
Vor allem der Freitag und der Sonntag sind auch für längere Bergtouren gut geeignet. Wer auf jeden Fall schneefrei unterwegs sein möchte, sollte sich Gipfelziele bis etwa 2600 Meter auswählen. Der Jahreszeit entsprechend sollte man südexponierte Bergwanderungen angehen. Ich empfehle daher als DAV Tour der Woche eine ausgedehnte Rundwanderung in den Chiemgauer Alpen. Und zwar von Süden her auf Hochplatte und Kampenwand.
Auch für sonnenseitige Klettertouren dürften Freitag und Sonntag geeignet sein, wobei man durchaus auch südexponiert mit der einen oder anderen feuchten Passage rechnen muss.
Die Zeit der großen Hochtouren neigt sich hingegen langsam dem Ende zu, was auch daran liegt, dass einige hoch gelegenen Hütten am Alpenhauptkamm das Saisonende bereits eingeläutet haben.
Bergbericht – So wird’s am Wochenende
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