Nach einem gewittrigen Start ins Wochenende stabilisiert sich das Wetter am letzten Julitag deutlich. Während am Sonntag noch recht angenehme Wander-Temperaturen herrschen, ist in den Folgetagen eine weitere „heiße Phase“ dieses Bergsommers zu erwarten.
Tourenverhältnisse
In Bayerischen Alpenraum hat die starke Gewitternacht von Montag auf Dienstag meist keine größeren Wegeschäden verursacht. In Teilen Tirols führten die schweren Unwetter hingegen zu größeren Überschwemmungen und Murabgängen. Besonders betroffen war das Stubaital, wo z. B. der Hüttenparkplatz der Franz Senn Hütte zwischenzeitlich nicht mehr zu erreichen war. Man sollte sich daher sicherheitshalber bei den umliegenden Hütten über eventuell abgerutschte Wegpassagen oder gar gesperrte Bereiche (wie derzeit den Höllenrachen Klettersteig) informieren.
Die Gletscher apern unterdessen immer weiter aus. Was aber auf flachen, unschweren Passagen durchaus auch Vorteile mit sich bringen kann. Ist der Schnee nämlich komplett abgeschmolzen kann man, wie zum Beispiel am Übeltalferner (Stubaier Alpen) die gut sichtbaren Spalten gut umgehen, bzw. schmale Spalten überspringen.
Die starken Gletscherabflüsse dieses Sommers können übrigens dazu führen, dass Bachquerungen, die am Vormittag noch einfach waren, nachmittags wegen des Hohen Wasserstands heikel sein. Über solche „Problem-Bäche“ können die Hüttenwirte in der Regel gegebenenfalls bestens Auskunft geben.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: Nach einem leicht gewittrigen Freitag wird das Wochenende in der Eifel und im Rothaargebirge wechselnd bewölkt, wobei immer wieder die Sonne zum Vorschein kommt. Die Höchsttemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) von 17°C am Freitag auf 21°C am Sonntag.
Im Harz ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten, wobei auch am Samstag Regenschauer nicht auszuschließen sind. Die Maximaltemperaturen pendeln am Brocken (1141 m) um 17°C.
Im Elbsandsteingebirge wird es Freitag und vor allem am Samstag Gewitter geben. Sonntag dürfte bis nachmittags trocken verlaufen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Maximaltemperaturen zwischen 18°C am Samstag und 24°C am Freitag.
Im Bayerischen Wald muss man in den kommenden zwei Tagen mit (am Freitag gewittrigen) Schauern rechnen. Am Sonntag dürfte dann wieder die Sonne scheinen. Am Großen Arber (1456 m) liegen die Höchsttemperaturen zwischen 17°C am Freitag und 13°C am Samstag.
Im Schwarzwald sind Freitags kleinere Gewitter nicht auszuschließen, während das Wochenende dann freundlich verläuft. Am Feldberg (1493 m) steigen die Maximalwerte von 17°C am Freitag auf 20°C am Sonntag.
Alpen: Während am Freitag im Südwesten sowie Nordosten der Ostalpen gewittrige Schauer abklingen und der Sonne Platz machen, tauchen in Vorarlberg und Nordtirol, sowie in den Bayerischen Alpen bald neue auf. Diese breiten sich im Tagesverlauf auf die gesamten Ostalpen aus. Punktuell sind Starkniederschläge und kräftige Gewitter möglich.
Am Samstag regnet es in den Nordstaulagen vom Dachstein ostwärts, sowie allgemein Richtung Alpenostrand noch länger, an der westlichen Alpennordseite ziehen viele Wolken mit zeitweiligen Schauern durch. Föhnig aufgelockert beginnt der Tag südwestlich der Hohen Tauern. Im Tagesverlauf gibt es wieder Wolken, aber nur am Alpensüdrand einzelne Gewitter. Mit kräftigem Nordwestwind wird es mit ca. 5°C auf 3000 m etwas kühler.
Der Sonntag verläuft nordöstlich der Zillertaler Alpen oft noch bewölkt und gebietsweise mit Schauern. Ansonsten wird es zunächst sonnig, später kommen harmlose Wolken dazu. Im Nordosten weht anfangs starker, dann nachlassender Wind aus Nordwest.
In den Westalpen verläuft nach einem unbeständigen Freitag bereits der Samstag freundlicher.
Fazit
So gut wie überall ist der Sonntag der beste Bergtouren-Tag. Wer nur am Samstag Zeit hat, sollte sich Richtung Westen orientieren, wo im Allgäu oder in der Ostschweiz bereits die Sonne herauskommen könnte. Etwas Regenfestigkeit vorausgesetzt dürften Hüttenzustiege am Samstagnachmittag aber überall möglich sein.
Für Klettertouren gibt es ebenfalls am Sonntag die besten Bedingungen. Felspassagen die erfahrungsgemäß nicht schnell abtrocknen, dürften dann aber noch feucht sein.
Und einmal mehr müssen wir daran erinnern, dass man sich in Bezug auf Gletscherhochtouren gut über die aktuellen Eisbedingungen auf der Hütte zu informieren sollte.
Zum Schluss noch ein Zitat zu den Unwettern im Stubaital. Der „Senior-Wirt“ der Franz Senn Hütte postete diese Woche ein Bild vom Hochwasser am Alpeiner Bach, auf dem zu lesen war „Ich bin seit 55 Jahren hier oben. So etwas hat es hier noch nie gegeben!“
Ein weiteres Beispiel dafür wie sich der menschengemachte Klimawandel auf die Zunahme von Extremwetterlagen auswirkt.
Auch für das kommende Wochenende habe ich 15 Touren aus den Alpen und Mittelgebirgen auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.