Nach einem fast frühsommerlichen Start in den Mai meldete sich der Bergwinter in der ersten Wochenhälfte zurück. Am wieder sonnigeren Bergwochenende muss man bei der Tourenplanung also die aktuelle Schneelage gut im Blick haben.
Tourenverhältnisse
Auch die höchsten Gipfel der Deutschen Mittelgebirgen sind weiterhin schneefrei. Allerdings muss man aufgrund der feuchten Witterung an Erd- und Wiesenpfaden mit rutschigen Wegverhältnissen rechnen. Auch Kletterfelsen dürften zumindest bis Freitag oft feucht sein.
Die Bayerischen Alpen und Nordtiroler Kalkalpen präsentierten sich am Donnerstagmorgen hingegen ab einer Höhe von etwa 1500 m frisch verschneit. In höheren Lagen gab es sogar deutlich Neuschnee. An der Messstation Osterfelder (Wetterstein/1800 m) wuchs die Schneehöhe von Sonntag auf Donnerstag beispielsweise um etwa 25 cm an.
Auch am Alpenhauptkamm gab es etwas Neuschnee, wobei die Schneefallgrenze südlich des Hauptkamms deutlich höher und zwar bei etwa 2000 m lag.
Dementsprechend sind auch die Gletscher frisch verschneit. Bis Freitagabend kann in den Nordalpen oberhalb von etwa 1600 m noch weiterer Schnee dazukommen.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge steht ab Freitag schönes Wetter mit mehr Sonne als Wolken an. Die Maximaltemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) von 11°C am Freitag auf 15°C am Sonntag leicht an.
Im Harz und im Thüringer Wald wird es ebenfalls recht freundlich. Auf dem Brocken (1148 m) steigen die Höchstwerte von 8°C auf 10°C.
Im Elbsandsteingebirge sollte man sich auf einen Mix aus Sonne und Wolken einstellen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigen die Höchstwerte von 12°C am Freitag auf 15°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald soll es vor allem am Freitag und Samstag viel Sonne geben. Am Sonntag ziehen etwas mehr Wolken auf. Die Maximaltemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von 6°C auf 10°C.
Im Schwarzwald verläuft der Freitag wechselnd bewölkt. Am Wochenende dominiert dann immer mehr die Sonne. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von 6°C am Freitag auf 12°C am Sonntag.
Alpen: Der Freitag verläuft in den Ostalpen wolkenreich und unbeständig. Am Vormittag ist am ehesten Sonne dabei, später kann es verbreitet zu Regenschauern kommen. Im Süden scheint von den Dolomiten westwärts am Nachmittag mehr Sonne als im Norden. Die Schneefallgrenze liegt im Norden zwischen 1500 m und 1800 m, im Süden um 2000 m.
Am Samstag bringt schwacher Hochdruckeinfluss eine leichte Wetterbesserung. Tagsüber entwickeln sich aber Quellwolken und daraus nachmittags einige Schauer. Die Nullgradgrenze liegt von Nord nach Süd zwischen 2100 m und 2900 m.
Der Sonntag bringt dann verbreitet sonniges Bergwetter und eine weitere Milderung. Die Quellwolken am Nachmittag bleiben im Norden zumeist harmlos. Auf 2000 m steigt die Temperatur bei schwachem Nordwestwind bis 9 Grad.
Im Norden der Westalpen dürfte auch der Samstag sonnig verlaufen. Noch besser wird das Wetter auch dort am Sonntag.
Fazit
In den Mittelgebirgen kann man sich in den meisten Regionen am ganzen Wochenende auf gute Tourenbedingungen freuen. Egal ob beim Bergwandern, Klettern oder Mountainbiken.
In den Alpen wird Sonntag der bessere Tag. Dort ist die Schneegrenze ein wichtiges Thema. Man kann davon ausgehen, dass der Schnee in den Bayerischen Alpen und in den Nordtiroler Kalkalpen bis etwa 1800 m recht schnell wieder abschmilzt. Als Konsequenz daraus dürften lehmige Wegpassagen und Wiesenpfade recht rutschig sein. Teleskopstöcke und feste Bergstiefeln sind sehr zu empfehlen.
In Lagen oberhalb von 2000 m könnte sich der Neuschnee hingegen nordseitig und in flachem Mulden übers Wochenende hinaus halten, da recht kühle Temperaturen in den Bergen angesagt sind. Von daher ist es eine gute Idee, Touren bis maximal 1800 m anzusteuern, wobei man am besten südseitig unterwegs ist.
Alpine Klettertouren sind am Wochenende keine gute Idee. Südexponierte Sportkletter-Felsen dürften in den Bayerische Voralpen zumindest ab Sonntag aber wieder trocken sein. Schließlich dürften aufgrund des Neuschnees und eher kühlen Temperaturen die Verhältnisse für letzte Skihochtouren nicht schlecht sein. Allerdings braucht man solide Lawinenerfahrung, da (abgesehen von der Schweiz) keine Lawinenlageberichte mehr veröffentlicht werden.
Auch für die kommenden Tage habe ich wieder 15 Tourenvorschläge für euch zusammengestellt.