Bergbericht – So wird’s am Wochenende

Wegen der angespannten Corona Lage soll derzeit auf überregionale Ausflüge verzichtet werden. Daher präsentiere ich den DAV Bergbericht im November in einer abgeänderten Form.
Augenblicklich liegt der Haupt-Fokus nicht wie sonst üblich auf den Deutschen Alpen und dem schweizerisch/tirolerischen Alpenhauptkamm. Stattdessen werden wir die Touren- und Wetterbedingungen in möglichst vielen Deutschen Mittelgebirgen, aber natürlich auch in den Deutschen Alpen analysieren. Zudem wird derzeit auf die Vorstellung der „Tour der Woche“ verzichtet.

Tourenverhältnisse

Durch die mehrheitlich trockene Witterung der vergangenen Tage sind die meisten Wanderwege in den Deutschen Mittelgebirgen und am Alpenrand weitgehend trocken. Eine Ausnahme dürften morgen die Eifel und das Sauerland bilden, wo am heutigen Donnerstag Nachmittag etwas Niederschlag zu erwarten ist. Zudem ist in Gebieten, in denen sich hartnäckiger Nebel hält vor allem auf Laub mit etwas feuchten Wegverhältnissen zu rechnen.
Im Deutschen Alpenraum ist der, im Oktober gefallene Schnee in tieferen Lagen wieder geschmolzen. So kann man bis etwa 2000 Meter selbst nordseitig meist schneefrei unterwegs sein. Allerdings können schattige Rinnen auch unterhalb davon Querungen mit Schneekontakt erfordern. Oberhalb von etwa 2300 Metern muss man hingegen verbreitet mit Schnee rechnen. Mittlerweile ist der Schnee dort ziemlich hart. Bei steilen Passagen können daher unter Umständen Pickel und Steigeisen erforderlich sein.

Auf die aktuellen Tourenbedingungen am Alpenhauptkamm wird aus den oben genannten Gründen derzeit nicht eingegangen. Auf einen wichtigen Aspekt für die Skitouren-Bedingungen im kommenden Winter möchten wir aber dennoch hinweisen. Aufgrund der vergleichsweise gering mächtigen Schneedecke und der kalten Nächte findet am Hauptkamm in Schattenhängen zwischen 2400 m und 3000 m derzeit eine aufbauende Schneeumwandlung statt. Diese könnte sich zu einem sog. Altschneeproblem entwickeln. Diesbezüglich wären ein Ende der Hochdruckwetterlage und neue Niederschläge wünschenswert.

Wochenendwetter

Im Großen und Ganzen herrscht von Freitag bis Sonntag in den Deutschen Mittelgebirgen herbstliches Hochdruckwetter mit wechselnder Bewölkung.
In der Eifel und im Sauerland wird nach einem windigen und bewölkten Freitag der Samstag wohl der beste Wandertag, wohingegen am Sonntag Nachmittag Regen zu erwarten ist. Die Temperaturen pendeln dort um 13°C.
Insgesamt sonniger ist es hingegen im Schwarzwald, wo von Freitag bis Sonntag Nachmittag nur leichte Bewölkung erwartet wird. Hier können auf dem Feldberg aber am Sonntag Abend sogar ein paar Schneeflocken fallen. Ähnliche Verhältnisse gelten auch für den Harz. Hier wie dort sollen in den Gipfellagen (Brocken 1141 m, bzw. Feldberg 1493 m) die Maximal-Temperaturen bei 8°C liegen.
Im Elbsandsteingebirge wird das Wochenende mit Ausnahme von Freitag Abend, wo es hier und da regnen kann, ebenfalls trocken verlaufen.
Auch in der Fränkischen Alb und im Bayerischen Wald soll in den kommenden Tagen die Bewölkung mehr und mehr zurückgehen, wobei der Sonntag am meisten Sonne verspricht. Am Großen Arber (1456 m) wird die Höchsttemperatur bei etwa 7°C liegen.

Im Deutschen Alpenraum gibt es am Freitag Vormittag stellenweise etwas Hochnebel, der sich bald auflöst. Oberhalb davon herrschen im Gebirge strahlender Sonnenschein und sehr gute Sichtbedingungen. Dazu wird es ab den mittleren besonnten Hanglagen wieder mild. Auch der Samstag verspricht viel Sonnenschein mit nur dünner Schleierbewölkung. Die Sicht bleibt ausgezeichnet und die Luft abseits der Kaltluftsee mild im Gebirge. Es weht ein nur schwacher Wind. Am Sonntag setzt sich das sonnige Wetter fort. Es bleibt tagsüber noch mild, aber es wird im Tagesverlauf deutlich windiger.

Fazit

In den kommenden Tagen herrschen sowohl in den Deutschen Mittelgebirgen als auch in den Deutschen Alpen für die Jahreszeit günstige Tourenbedingungen.
Grundsätzlich sind im Herbst warme Wanderschuhe mit gutem Profil und bei feuchten Verhältnissen Telskopstöcke sehr zu empfehlen. Zudem gehört aufgrund der geringen Tageslänge eine Stirnlampe mit in den Rucksack.
Wer höher hinauf will, braucht unter Umständen Schneeschuhe oder sogar Pickel und Steigeisen. Anspruchsvollere Ziele sollten im Spätherbst aber nur von wirklich erfahrenen Bergsteigern unternommen werden.
Ausführliche Empfehlungen zum Thema werden übrigens in dem Beitrag Herbstwandern: Tipps für Touren in den Bergen vorgestellt.

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