Im Allgäu liegt weiterhin deutlich mehr Schnee als in den Oberbayerischen Alpen. Allerdings muss man die aktuelle Triebschneesituation gut im Auge behalten, wie zwei kleinere Lawinenabgänge an der Güntlespitze vom 29.12. zeigten.
Um 9:45 h spurte eine Gruppe von zwei Tourengehern in den Nordosthang unterhalb des Gipfels. Während der übliche Aufstieg über den (teils etwas verblasenen) Rücken sicher war, löste sich in dem, mit Triebschnee verfüllten Hang eine Lawine. Zum Glück war die Anrisskante nur etwa 5 cm hoch. Es ist aber immer wieder erstaunlich wie viel Schnee dennoch zusammenkommt. Ein Skitourengeher wurde dabei teil verschüttet.
Ca. 40 Min. später gab es einen weiteren Zwischenfall. Diesmal auf der Südostseite des Gipfelrückens. Eine Gruppe wollte anscheinend den Gipfelhang nach Westen queren und begab sich dabei in eine, mit Triebschnee gefüllte Rinne. Auf dem weiteren Weg wären weitere solche Rinnen gelegen. Als die Lawinen abging, befanden sich drei Gruppenmitglieder übereinander in dieser Rinne. Zum Glück wurden die Tourengeher nur teil verschüttet und konnten sich ebenfalls aus eigener Kraft aus dem Schnee heraus wühlen (siehe Fotos unten)
Was lernt man daraus: Immer gut den Lawinenlagebericht studieren, der explizit auf das Triebschneeproblem in Vorarlberg oberhalb der Waldgrenze in allen Sektoren hingewiesen hat.
Und vielleicht sind – wie von manchen Fachleuten befürchtet – diesen Winter tatsächlich mehr Tourengeher mit geringerer Erfahrung in den Bergen unterwegs, als in den zurück liegenden Jahren.
Ein Wort noch zur Schneelage. Man konnte bis nach Baad recht gut abfahren. Allerdungs ist der Neuschnee eben Wind verpresst und weiter unten muss man immer wieder mit Bodenkontakt rechnen.
Vorsicht vor Triebschnee
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