Die kommenden Tage versprechen zumindest an den zwei Osterfeiertagen verbreitet viel Sonnenschein. Diesen kann man in den alpenfernen Gebirgsgruppen bereits zum Bergwandern nutzen, wohingegen am Alpenrand durchaus noch Ski- oder Schneeschuhtouren zu empfehlen sind. Nach wie vor behandelt der Bergbericht wegen der Reisebeschränkungen nur Deutsche Gebirge.
Schneesituation
Während man in den niedrigeren Deutschen Mittelgebirgen (wie im Sauerland, im Harz oder in der Fränkischen Schweiz) mittlerweile schneefrei wandern kann, wird man auf den höheren Gipfeln des Schwarzwaldes oder des Bayerischen Waldes durchaus noch auf eine geschlossenen Schneedecke treffen. Dort sind Schneeschuhe gegebenenfalls Schneeschuhe ein gutes Fortbewegungsmittel.
Am Bayerischen Alpenrand sind hingegen weiterhin noch Skitouren gut möglich. Die Schneegrenze beginnt dort nordseitige meist um etwa 900 m bis 1000 m, was bedeutet, dass man an hoch gelegenen Ausgangspunkten wie dem Spitzingsee, dem Kleinwalsertal oder in Balderschwang gleich die Skier anschnallen kann. Auf Skipisten kann man nordseitig teils noch bis ins Tal abfahren.
Auf dieser Exposition fand man in den letzten Tagen selbst mittags oft noch harte Schneeverhältnisse vor, während man südseitig früh dran sein musste um noch nicht zu tiefe Firn zu erwischen. Diese typische Frühjahrssituation dürfte sich aber in den nächsten Tagen mit sinkenden Temperaturen und teilweise auch etwas Neuschnee deutlich verändern.
Lawinensituation
Im bayerischen Alpenraum stieg die Lawinengefahr am Donnerstags auf Stufe zwei (mäßig) an. Das Hauptproblem war der Nassschnee. Bis in die Gipfellagen waren aus felsdurchsetztem Steilgelände aller Expositionen nasse Lockerschneelawinen zu erwarten. Kleine und mittelgroße Lawinen lösen sich vor allem bei Sonneneinstrahlung. Die Lawinenaktivität nahm im Tagesverlauf zu. An noch nicht entladenen, glatten Wiesenhängen, im lückigen Bergwald und auf Felsplatten gingen der nasse Schnee in mittleren Lagen häufig in Form von Gleitschneelawinen am Boden ab. Gleitschneelawinen können sich dabei übrigens zu jeder Tages- und Nachtzeit lösen.
Die weitere Entwicklung ist nicht ganz sicher: Je nachdem wie viel Niederschlag die Kaltfront zum Freitag bringt kann in den Hochlagen die Gefahr trockener Schneebretter wieder ansteigen. Das Nassschneeproblem wird mit sinkenden Temperaturen hingegen zurückgehen.
Wochenendwetter
In der Eifel und im Sauerland wechseln sich am Osterwochenende Sonne und Wolken ab. Am Kahlen Asten (841 m) liegen die Temperaturen bei 5°C. Am Montag kann dort sogar wieder Schnee fallen. Im Harz wird zumindest am Sonntag viel Sonne erwartet. Die Tageshöchsttemperatur auf dem Brocken (1141 m) liegt zwischen -1°C am Samstag und 5°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald ist es zunächst stärker bewölkt mit Schneefällen am Samstag. Am Sonntag und Montag kann hingegen die Sonne herauskommen. Die Tageshöchsttemperatur sinkt am Großen Arber (1456 m) am Samstag unter den Gefrierpunkt. Im Schwarzwald darf man von Freitag bis Sonntag auf Sonne hoffen, während am Montag mit Schnee zu rechnen ist. Die Tageshöchsttemperaturen liegen am Feldberg (1493 m) zwischen 8°C am Freitag und 0°C Samstag.
In den Bayerischen Alpen verlaufen Freitag und Samstag teils sonnig, teils bewölkt und besonders östlich des Inns besteht eine leichte Schauerneigung. Die Schneefallgrenze sinkt dabei unter 1000 m ab, nennenswerter Neuschnee kommt aber nicht zusammen An den Osterfeiertagen wird am Alpenrand hingegen viel Sonnenschein erwartet. Am Ostermontag kann es jedoch nachmittags westlich von Garmisch zu Schauern kommen. Höchstwerte morgen 16 bis 18, ab Samstag 5 bis 14 Grad.
Fazit
In den allermeisten deutschen Gebirgsgruppen dürften der Ostersonntag und der Ostermontag die besten Tourenbedingungen mit sich bringen, wobei man sich wieder etwas wärmer anziehen sollte als in den letzten Tagen. Nur in den westlichen Gebirgsgruppen (wie im Schwarzwald oder im Sauerland) bringt bereits der Montag eine Wetterverschlechterung mit Schnee in den Gipfellagen.
Wer an Ostern am Bayerischen Alpenrand noch einmal Skitourenunternehmen will, sollte möglichst hoch gelegene Ausgangspunkte und nordseitige Touren aufsuchen. Dabei muss man den aktuellen Lawinenlagebericht gut im Blick haben, da die Lawinengefahr in den Hochlagen am Freitag und Samstag etwas ansteigen kann.
Bergbericht – So wird’s am Wochenende
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