Bergbericht – So wird’s am Wochenende

Bergbericht – So wird’s am Wochenende

In sieben von zehn Jahren sorgt die meteorologische Singularität „Weihnachtstauwetter“ im Flachland für grüne Weihnachten. Auch heuer werden „termingerecht“ milde Luftmassen erwartet, die dem Schnee in den Hochlagen wohl aber kaum an den Kragen gehen.

Lawinensituation

Für den Deutschen, den Vorarlberger und den Nordtiroler Alpenraum wurde am Donnerstag Vormittag eine mäßige Lawinengefahr ausgegeben.
Am Schweizer und Südtiroler Alpenhauptkamm, sowie in Osttirol und in großen Teilen des Bundesland Salzburg herrscht hingegen eine erhebliche Lawinengefahr.
Einerseits können vor allem im Übergang von wenig zu viel Schnee Lawinen in der Altschneedecke abbrechen, andererseits sind frische, durch Nordwind meist südexponierte Triebschneeablagerungen zu beachten.
Zudem besteht in tieferen Lagen auf steilen Wiesenhängen eine gewisse Gefahr von Gleitschneelawinen.
Mit neuen, von Wind begleiteten Niederschlägen ist auch in den, bislang mit Stufe zwei angegebenen Gebieten zum Freitag hin ein Anstieg auf Gefahrenstufe drei zu erwarten.

Schneesituation

Der ständige Nachschub von meist kleineren Tiefdruckgebieten hat auch in den letzten sieben Tagen zu weiteren Neuschnee geführt. So liegt am Schweizer Alpennordhang und im nördlichen Wallis die doppelte der für Ende Dezember üblichen Schneemenge.
Allerdings können windexponierte Gipfelrücken (wie z.B. am Windegg /Stubaier Alpen) so stark abgeweht sein, dass man im Blockgelände zu Fuß zum höchsten Punkt steigen muss.
Auch am Bayerischen Alpenrand sind selbst steinige Kare wie beispielsweise bei der Kreuzspitze (Ammergauer Alpen) zum Abfahren ausreichend eingeschneit. Allerdings trübt in den Voralpen ein bis auf ca. 1400 m Höhe, durch gefrorenen Regen gebildeter Harschdeckel die Abfahrtsfreuden etwas.
Und so wie es ausschaut wird sich die Schneequalität bis in diese Höhenlage noch etwas verschlechtern, was uns zu den Wetteraussichten führt.

Wochenendwetter

In den Ostalpen ist es am Freitag überall dicht bewölkt aber noch trocken. Zum Nachmittag hin breitet sich dann von Westen her verbreitet Niederschlag aus, wobei die Schneefallgrenze dabei zwischen 1000 m und 1500 m in Tirol und bei 1000 m in den Hohen Tauern liegen soll. Die Nullgradgrenze liegt bei ca. 1500 m.
Südlich des Hauptkamms wird es mit Nordföhn sonnig und trocken.
Am Samstag klingen letzte Niederschläge am Vormittag aus und am Nachmittag lockern die Wolken nach und nach auf. An Heiligabend und am ersten Feiertag wird dann vor allem in den Bergen viel Sonne erwartet.

Am Freitag ist es auch in der Schweiz stark bewölkt mit zeitweise Niederschlag, wobei der Schwerpunkt am Alpennordhang liegt. Die Schneefallgrenze liegt hier zwischen 1300 m und 1500 m. Am Samstag Vormittag gibt es in der Ostschweiz letzte Niederschläge und im Tagesverlauf setzt aus Westen eine Wetterbesserung ein.
Am Heiligabend und am ersten Feiertag ist es in den Bergen über einer Hochnebeldecke von ca. 700 m sonnig und recht mild.

Fazit

Der morgige Freitag verspricht keine brauchbaren Touren-Verhältnisse. Wer seine Geschenke bereits zusammen hat, kann aber durchaus am Samstag Nachmittag eine Skitour mit etwas Sonne unternehmen, muss aber unbedingt den neuesten Lawinenlagebericht konsultieren.
So wie es ausschaut, kommen nur vergleichsweise lawinensichere Touren in Frage, die wegen der hohen Schneefallgrenze vom Freitag einen möglichst hohen Ausgangspunkt haben sollten.
Ein Ziel das mit einer Ausgangshöhe von 1500 m in diese Kategorie fällt, ist beispielsweise Die Tour von Hochfügen auf das Sonntagsköpfl in den Zillertaler Alpen.

An Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag ist eine weitere Wetterbesserung zu erwarten, wobei aber milde Temperaturen zumindest auf den Südseiten für recht schweren Schnee sorgen dürften.

0 - 0

Thank You For Your Vote!

Sorry You have Already Voted!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert