Bis zum vergangenen Wochenende, an dem es klirrend kalt war und man auf der steilen Laber Nordseite noch ins Tal abfahren konnte, wurde der Januar seiner früheren Eigenschaft als Hochwinter-Monat noch voll und ganz gerechnet. Doch nach der extrem warmen Woche, in der es bis auf 2000 m hinauf regnete, herrschen jetzt am Alpenrand äußerst schneearme Frühjahrsverhältnisse.
Mich interessierte heute morgen, ob man im Ammergebirge noch Skitouren machen kann … und kehrte beim ersten Testpiece (Weitalpspitze) nach etwa 200 Höhenmetern wieder um. Meine Hoffnung, dass auf der Forststraße wenigstens eine eisige Unterlage überlebt hat, wurde nicht erfüllt. Dafür waren die Waldhänge über mir schneefrei soweit das Auge reichte.
Mein zweiter Versuch war dann deutlich erfolgreicher , wobei ich auch in der nordseitigen Rinne unterhalb der Kreuzspitze die Ski bis 1550 m tragen musste. Das riesige darüber aufragende Kar hat genug Schnee, ist aber bockhart gefroren. Hier ist eine wirklich gute Harscheisen-Steigtechnik erforderlich. Dass ich meistens auf die Steighilfe verzichte, war hier von großem Vorteil
Auch auf der Abfahrt war der Schnee weiter sehr hart, denn in das Kar kommt keine Sonne. Hier sollte man zumindest in der oberen Hälfte nicht stürzen. Im oberen Teil des Kares liegen zudem hartgefrorene Klumpen früherer Nassschneelawinen, was die Sache nicht leichter macht.
Der anschließende Latschenrücken ist gut eingeschneit. Der darauf folgende Rücken zum Skidepot ist wie so oft etwas abgeweht. Der Gipfelanstieg ging im meist tiefen Schnee recht gut … jetzt ist gespurt 🙂 Allerdings sind die Felspassagen vereist. Mit Erfahrung aber gut ohne Pickel und Steigeisen machbar.
Was soll man sagen : Let´s pray for snow !!!