DAV Bergbericht – So wird´s am Wochenende

In den kommenden Tagen sorgt eine Föhnlage für gutes Bergwetter in den Nordalpen. Da der September-Schnee weitgehend abgeschmolzen ist, bietet sich zudem eine große, bunte Palette an herbstliche Bergtouren.

Tourenverhältnisse

Nach den Regenfällen vom Mittwoch dürften Wiesenpfade im Bayerischen Wald und in den Nordalpen am Freitag noch etwas feucht und Erdpassagen auch matschig sein.
Ansonsten herrschen gute und auch in den bayerischen Alpen wieder weitgehend schneefreie Tourenverhältnisse vor.
Auch in den Tiroler Alpen kann man auch höhere Touren wie z. B. den Muttekopf (2774 m/ Lechtaler Alpen) fast ohne Schneekontakt unternehmen. In nordseitigen Karen und Rinnen oberhalb von etwa 2500 m, sowie auf hochgelegenen Karst- bzw. Latschenplateaus (wie dem Leutascher Platt oder dem Steinernen Meer) gibt es hingegen noch größere zusammenhängende Altschneefelder.

Auch am Alpenhauptkamm ist der Schnee geschwunden. So sank z.B. die Schneehöhe an der Messstation Nähe Franz Senn Hütte (2500 m/ Stubaier Alpen) von 50 cm am 5.10. auf heutige 15 cm. Im Hochtourengelände liegt vor allem in Richtung Osten bereits recht viel Schnee. Dort werden z. B. am Kitzsteinhorn (Hohe Tauern) auf 2030 m 110 cm gesetzter Schnee gemessen werden.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge ist in den kommenden drei Tagen freundliches, ruhiges Herbstwetter zu erwarten. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) bei 14°.
Für den Harz und den Thüringer Wald gilt dasselbe. Am freitags windigen Brocken (1142 m) pendeln die Höchstwerte um 12°C.
Im Elbsandsteingebirge gibt es eine Mischung aus Sonne und Wolken. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchsttemperaturen um 13°C.
Im Bayerischen Wald verlaufen die kommenden Tage recht sonnig. Die Temperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von 12 °C am Freitag auf 14°C am Sonntag.
Im Schwarzwald gibt es etwas mehr Wolken, sonnig wird vor allem der Samstag. Am Feldberg (1493 m) pendeln die Maximalwerte bei mäßigem Wind um 12°C.

Alpen: Der Freitag wird an der Nordseite der Ostalpen mit Föhn meist sonnig, stellenweise stark windig und mild. Im Süden und am Hauptkamm ist es hingegen stark bewölkt, aber auch hier lockert es in der zweiten Tageshälfte auf. Die Nullgradgrenze liegt bei 3000 m. Der Wind erreicht in hochalpinen freien Lagen 30 km/h.
Auch am Samstag ist es im Norden Föhn bedingt einigermaßen sonnig und mild. Es weht starker Südwind in den Tälern der Nordseite und am Alpenhauptkamm. Am Hauptkamm und im Süden verläuft der Samstag stark bewölkt mit leichtem Regen in Südtirol.
Auch am Sonntag ist es im Norden bleibt es föhnig und damit recht sonnig. Saharastaub könnte die Luft leicht trüben.

In den Westalpen ist der gleiche, Föhn bedingte Nord-Süd-Gegensatz des Wochenendwetters zu erwarten.


Fazit

Sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Nordalpen bieten sich in den kommenden Tagen gute Tourenbedingungen. Jetzt im Spätherbst sind allerdings nicht mehr ganz so lange und eher südseitige Unternehmungen zu empfehlen.  Zudem muss man (auch wegen des Föhn-Windes) ausreichend warme Kleidung mit dabeihaben.

Wichtig ist bei der Tourenplanung zudem, dass spätestens ab der Zeitumstellung in der Nacht auf Sonntag die Tage sehr kurz werden und im hochalpinen Gelände Altschneefelder die Orientierung erschweren können.

 Die Bergwacht Ehrwald schrieb hierzu gestern in Bezug auf den Stopselzieher Anstieg zur Zugspitze:
„Wir haben aktuell fast jeden Tag abends und nachts Einsätze weil:
– die Zeit nicht ausreicht um auf den Gipfel zu kommen und es früh dunkel wird (später Start und zu langsam),
– die Bergsteiger vom Steig abkommen (falsche Spuren im Schnee zeigen den falschen Weg an).
Bitte bleibt im Tal, wenn ihr nicht 100% sicher seid. Die Tage werden kurz, die Bedingungen sind Winter, wir gehen ein nicht zu unterschätzendes Risiko für euch ein und so eine Bergung kann schnell recht teuer werden.“

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