Bergbericht – So wird’s am Wochenende

Auch zum Pfingstwochenende sind Touren am Alpenhauptkamm aufgrund der Grenzschließungen weiterhin nicht möglich. Doch das ist vom eher durchwachsenen Wetter her nicht weiter tragisch. Für nette Touren am Bayerischen Alpenrand oder in den Mittelgebirgen sind die Bedingungen aber durchaus passabel.

Tourenverhältnisse

Nach den teils starken Regenfällen am vergangenen Wochenende trockneten die meisten Anstiege in der ersten Wochenhälfte wieder weitgehend ab. So war beispielsweise am gestrigen Mittwoch sogar die Besteigung der, für ihre steilen Wiesenflanken berüchtigten Höfats (Allgäuer Alpen) möglich.
Auch von der Schneelage her sind Touren bis auf etwa 1800 Metern gut machbar. So waren am vergangenen Wochenende beispielsweise an der Nordflanke des Großen Traithen oder der Auerspitz (beide Mangfallgebirge) nur noch sehr kleine Altschneefelder zu queren.
Im Umkehrschluss muss man seine Ski in immer höhere Regionen tragen (wie z. B. zum Beginn des Schlauchkars/ Karwendelgebirge), um eine allerletzte Abschluss-Skitour zu machen. Hierfür sind Firngleiter mittlerweile die wohl bessere Wahl.
Für hochgelegene Felsanstiege wie beispielsweise die Alpspitz Ferrata oder gar vom Höllental auf die Zugspitze sollte man wegen des dort noch vorhandenen Schnees aber noch abwarten.

Am Alpenhauptkamm werden vor allem aus der Schweiz von hochgelegenen Ausgangspunkten noch gut machbare Skitouren (wie am Piz Tambo/ Tambogruppe) gepostet. Auf die dortigen Verhältnisse – gerade in Sachen Spaltenverhältnisse und Hochtouren – wird aber im Bergbericht noch nicht näher eingegangen, da die Grenzen erst zum 15. Juni geöffnet werden sollen.

Wochenendwetter

Am Freitag sorgt Tiefdruckeinfluss im Osten der Ostalpen für stark bewölktes und auch feuchtes Bergwetter. Im Westen ist es eher trocken und am Vormittag teils sonnig. Am Nachmittag sind Regenschauer möglich, vor allem an der Alpensüdseite und dort auch gewittrig. Es bleibt eher kühl, die Schneefallgrenze liegt zwischen 2400 m im SW und 1800 m im NO.
Der Samstag bringt wieder dem Westen der Ostalpen halbwegs freundliches Wetter, wobei die Berge tagsüber wieder häufig in Quellwolken stecken werden. Mit einer nachlassenden mäßigen Nordströmung bleibt es im Osten oft noch stark bewölkt mit schwachen Regenschauern verteilt , die trockenen Phasen überwiegen aber und etwas Sonne ist wahrscheinlich. Bei mäßigem Nordwind bleiben die Temperaturen unterdurchschnittlich.
Am Sonntag ist es überall überwiegend bewölkt, etwas Sonne gibt es am ehesten am westlichen Alpenhauptkamm. Es ist noch sehr kühl.
Der Montag verläuft wieder im Westen weitgehend stabil und sonnig, es wird auch etwas wärmer. Wolkenreicher und schaueranfälliger bleiben noch einmal die östlichen Regionen.
In den Westalpen sind die Verhältnisse ähnlich, aber vor allem am Sonntag dürfte es dort sonniger sein als in den Ostalpen.

Fazit

Am verlängerten Wochenende ist zwar mit wolkenreichem Wetter zur rechnen. Doch das ist noch lange kein Grund zu Hause zu bleiben. Am Bayerischen Alpenrand dürfte es vor allem im Westen ganz trocken bleiben. Der schönste Bergtag wird mit großer Sicherheit der Pfingstmontag. Allerdings muss man nach den Regenschauern vom heutigen Donnerstag wieder mit rutschigen Passagen rechnen, weswegen Teleskopstöcke eine gute Idee sind.
Es bieten sich also eher kürzere Touren am Bayerischen Alpenrand oder in den Mittelgebirgen an, zu denen der DAV in der (wieder aufgenommenen) Rubrik Tour der Woche zwei schöne Tourenlisten zusammengestellt hat.
Auch Kletterer sollten anstelle von Mehrseillängen Touren lieber Sportklettergärten aussuchen. Hierbei ist (genau so wie beim Bergwandern) nach wie vor aber auf das Einhalten der Abstandsbestimmungen zu achten.

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