In den letzten Tagen meldete sich der Winter am Bayerischen Alpenrand mit aller Macht zurück. Und auch das Wochenende verspricht Tourenverhältnisse, wie sie eher für Ende Januar als für Ende März typisch sind.
Schneesituation
Auch die zuvor so gut wie schneefreien Deutschen Mittelgebirge (wie z.B. das Sauerland oder der Harz) sind wieder schneebedeckt. Wobei die Schneedecke eher dünn ist. Hier reichen feste Winterwanderschuhe mit gutem Profil, sowie Teleskopstöcke für Bergwanderungen meist aus.
Deutlich mehr Schnee liegt noch im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald. Dort werden beispielsweise in Haidmühle 30 cm im Tal, bzw. 60 cm am Berg angegeben.
Auch im Hochschwarzwald sind Schneeschuh- und Skitouren ab etwa einer Höhe von 950 Metern wieder möglich, sofern sie auf Pistenschneisen oder Wiesenhängen verlaufen.
In den Bayerischen Alpen sind in den letzten vier Tagen verbreitet 50 cm, im Werdenfelser Land, im Allgäu und den Berchtesgadener Alpen teilweise über einen Meter Neuschnee gefallen. Während der Neuschnee weiter unten recht schwer ist, gibt es oberhalb von etwa 100 Metern Pulverschneeabfahrten, von denen man in den zurückliegenden Wochen nur träumen konnte. Wegen der bis Sonntag tiefen Temperaturen wird sich der Pulverschnee in den höheren Lagen übers Wochenende wohl halten. Allerdings ist Lawinensituation alles andere als sicher, wie im Folgenden zu sehen ist.
Lawinensituation
Im bayerischen Alpenraum herrschte am Donnerstag oberhalb 2200 m teilweise eine große Lawinengefahr (Stufe 4). Ansonsten ist die Lawinengefahr verbreitet erheblich (Stufe 3). Das Hauptproblem stellt der Neu- und Triebschnee dar. Gefahrenstellen befinden sich im Steilgelände aller Hangrichtungen vor allem in eingewehten Bereichen, hinter Geländekanten und in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Mittelgroße bis teilweise große Schneebrettlawinen können bereits durch einen einzelnen Skifahrer ausgelöst werden. Anzahl und Umfang der Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Der Triebschnee ist oft von lockerem Neuschnee überdeckt und dadurch schwer zu erkennen. Lockerschnee- und Schneebrettlawinen können sich zudem aus dem eingewehten Steilgelände von selbst lösen und ebenfalls besonders in den Hochlagen groß werden. Der Neu- und Triebschnee liegt schattseitig auf einer lockeren, sonnseitig auf einer verharschten Altschneeoberfläche, wobei die Verbindung zwischen Neu- und Altschnee mit der Höhe schlechter wird. Auch innerhalb der Neu- und Triebschneepakete sind schwache Zwischenschichten entstanden, die störanfällig sind und stellenweise ist Graupel eingelagert. In tieferen Lagen liegt der Neuschnee auf dem ausgeaperten Untergrund und wird von unten her feucht, was Gleitbewegungen begünstigt.
Die Lawinenlage wird sich zum Wochenende hin wohl leicht entspannen, aber in Hochlagen wohl bei Stufe 3 , also „erheblich“ bleiben.
Wochenendwetter
In der Eifel und im Sauerland wechseln sich am Freitag und Samstag Sonne und Wolken miteinander ab. Am Sonntag wird es auf dem Kahlen Asten (841 m) schneien, wobei die Temperatur um 0°C pendelt. Im Harz ist an allen drei Tagen Schneefall (am Samstag aber auch etwas Sonne) zu erwarten. Die Tageshöchsttemperaturen auf dem Brocken (1141 m) fallen am Freitag auf -5°C. Im Bayerischen Wald ist das Wochenendwetter vergleichbar Die Tageshöchsttemperatur sinkt am Großen Arber (1456 m) noch tiefer und zwar auf -9°C am Samstag. Im Schwarzwald darf man auf mehr Sonne hoffen, aber auch hier gibt es am Freitag und Sonntag Schneeschauer, wobei die Tageshöchsttemperaturen am Feldberg (1493 m) zwischen 8°C am Samstag und -3°C am Sonntag liegen.
In den Bayerischen Alpen verläuft der Freitag winterlich kalt und wechselhaft. In den Nordalpen überwiegt schon vormittags starke Bewölkung mit örtlich leichten Schneeschauern. Ab Nachmittag ist mit aufkommenden Schneeschauern zu rechnen. Die Temperatur liegt auf 200 m zwischen -10 und -5°C. Es weht ein mäßiger Nordostwind. Mit einer kalten Nordostströmung bleibt es auch am Samstag winterlich kalt und unbeständig. Die höheren Gipfel stecken in Wolken es gibt zeitweilig leichten Schneefall.
Am Sonntag ziehen nach einem eiskalten Morgen aus Nordwesten Schichtwolken einer Warmfront auf, die an der westlichen Alpennordseite für diffuser Sicht sorgen. Nach Osten zu bleibt es bis mittags überwiegend sonnig und trocken. Später zieht es auch hier zu, gleichzeitig sinkt die Wolkenuntergrenze und es setzen mit lebhaftem Nordwind bis zum Abend von West nach Ost leichte Schneefälle ein.
Fazit
Das kommende Wochenende bringt auf sowohl auf den Mittelgebirgsgipfeln als auch in den Deutschen Alpen noch einmal hochwinterliche Bedingungen. Während außerhalb der Alpen am Samstag die besten Chancen auf Sonne bestehen, gilt das zumindest für den östlichen Alpennordrand für den Sonntag.
In den schneereichsten Mittelgebirgsgruppe (s. o.) sind Schneeschuhe für Gipfeltouren sehr zu empfehlen. Am Alpenrand kann man hingegen wieder die Skitourenskier benutzen. Allerdings sollte man auch hier an tieferen Ausgangspunkten Forststraßen und Wiesenhänge, bzw. –schneisen benutzen. Die zuvor aperen Waldbereiche sind zwar auch wieder eingeschneit sind. Dort stellen Baumstümpfe und –stämme, die nur von lockerem Neuschnee überdeckt sind eine Unfallgefahr dar. Außerdem ist natürlich die Lawinengefahr zu beachten, die auch am Wochenende noch bei Stufe drei liegen wird. Am Vorabend der Tour muss man also genau den aktuellen Lawinenlagebericht studieren, der immer ab 17 h für den Folgetag herausgegeben wird.
Bergbericht – So wird’s am Wochenende
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