Woher kommt der April Winter?


Die weiße Überraschung zum Monatswechsel ist kein Aprilscherz sondern eine Wetterumstellung, auf die Schneeliebhaber im Winter oft gewartet haben.
Schuld an den derzeitigen Flocken bis in tiefe Lagen sind Veränderungen in der Stratosphäre, und zwar beim nördliche Polarwirbel. Das ist eine starke Luftströmung um den Nordpol in der Höhe oberhalb von ca. acht Kilometern. Dieser Wirbel war den vergangenen Winter über stark ausgeprägt.
Nun könnte man meinen, ein starker Polarwirbel mit tiefen Temperaturen bis -70°C brächte uns einen strengen Winter. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Wenn der nördliche Wirbel stark und damit abgegrenzt ist, bildet sich meist ein Starker Jetstream (das Starkwindband in der Troposphäre) aus, der wiederum tendenziell milde Atlantikluft nach Mitteleuropa führt. In diesem Zusammenhang gab es in Deutschland Ende Februar Temperaturrekorde: Insgesamt wurden sechs warme Tage mit Spitzenwerten über 20 Grad am Stück verzeichnet. Ein neuer Winter-Rekord!

Bild-Quelle: Wetteronline

Dass der Polarwirbel deutlich schwächer wird, war zu erwarten. Seit ein paar Wochen rechneten Meteorologen mit der nun stattgefundenen stratosphärischen Erwärmung (um bis zu 30°C). Die Temperaturerhöhung führt dazu, dass der Polarwirbel so wie jetzt gerade schwächelt, die Strömung der arktischen Luft wird »unorganisierter«. Der Jetstream mäandriert. Es konnte sich eine sogenannte blockierende Wetterlagen ausbilden: Ein (rechts drehendes) Hoch über Grönland und ein (linksdrehendes) Tief über Skandinavien schaufeln derzeit Massen kalter arktischer Luft nach Mitteleuropa.
So wird es am Alpenrand wahrscheinlich bis zum Sonntag durchschneien. Am Nebelhorn sind von Donnerstagnachmittag auf Freitagnachmittag bereits 40 cm Schnee gefallen. Im Allgäu und am Schweizer Alpennordhang werden bis Samstag in der Summe um die 60 cm Neuschnee prognostiziert.
Und frühlingshafte Temperaturen wie bislang werden in der ersten April Dekade wohl nicht mehr gemessen werden.

(Zusatzbemerkung: Eine andere Lage der Tief- und Hochdruckgebiete entlang der Jetstream Ausbuchtungen kann übrigens auch dazu führen, dass milde Luftmassen herangeführt werden.)

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