Bergbericht – So wird’s am Wochenende

Aufgrund des morgigen Feiertags erscheint mein Bergbericht schon am heutigen Mittwoch. Auch in den kommenden Tagen muss man bei der Tourenplanung das eher labile Bergwetter gut im Blick haben.

Tourenverhältnisse

Während sich der Schnee aus den Bayerischen Voralpen weiter zurückzieht, liegt in den Nördlichen Kalkalpen für die Jahreszeit noch verhältnismäßig viel Schnee. So befinden sich laut einschlägigen Foreneinträgen beispielsweise die Stahlseile am Stopselzieher-Anstieg zur Zugspitze (Wettersteingebirge) noch „zu 95% unter dem Schnee.“ Andererseits sind steilere Klettersteige, wie der unweit entfernte Taja Klettersteig (Mieminger Gruppe) bereits recht gut begehbar.
Recht viel Schnee liegt weiterhin auch in nordseitigen Karen, wo man aufgrund der warmen Temperaturen oft tief in den nassen Schnee einbrechen kann.
Auch am Alpenhauptkamm ist die Schneelage derzeit noch etwas überdurchschnittlich. Dort wurden in den letzten Tagen weiterhin hoch gelegene Skihochtouren wie zum Beispiel auf die Hintere Hintereisspitze (Ötztaler Alpen) oder zum Damma- bzw. Galenstock (Urner Alpen) unternommen, wobei ab ca. 2500 m eine durchgehende Schneedecke vorhanden ist.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge kann es am Donnerstag etwas gewittern. Die Folgetage dürften dann sonnig und stabil sein. Die Höchsttemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) von 19°C am Donnerstag auf 23°C am Samstag.
Dasselbe gilt für den Harz, wo insgesamt wohl etwas mehr Wolken aufziehen. Die Maximaltemperaturen liegen am Brocken (1141 m) am Wochenende bei 17°C.
Im Elbsandsteingebirge werden vor allem am Samstag gewittrige Schauer erwartet. Der Sonntag wird wieder sonnig. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Maximalwerte um 22°C.
Im Bayerischen Wald und im Fichtelgebirge werden Donnerstag und Freitag gewittrig. Das Wochenende soll dann stabiler verlaufen. Am Großen Arber (1456 m) steigen die Maximalwerte auf 15°C.
Im Schwarzwald gibt es am Donnerstag ebenfalls Schauer. Freitag und Samstag sollen sonnig und trocken verlaufen, bevor am Sonntagnachmittag wieder Gewitter auftreten können. Am Feldberg (1493 m) liegen die Maximalwerte bei 18°C.
Alpen: Am Donnerstag wird es in den Ostalpen labiler. Schon am Morgen können von Westen Schauer durchziehen. Sonst beginnt der Tag oft sonnig, teils auch mit Restwolken. Diese lockern erst auf und wandeln sich dann in mächtige Quellungen um. Daraus dürfte es im Südosten zu gewittrigen Schauern kommen. Im Tagesverlauf sind sie dann überall möglich. Bei milden Temperaturen weht wenig Wind.
Am Freitag wird es etwas stabiler. Im Laufe des Nachmittags sind Schauer und Gewitter von den Dolomiten bis zum Salzkammergut bzw. den Slowenischen Alpen möglich. Westlich davon bleiben sie eher die Ausnahme.
Am Wochenende geht es bei frühsommerlichen Temperaturen leicht labil weiter. Damit steigt in der zweiten Tageshälfte das Risiko für Schauer und Gewitter an, zuerst jeweils im Süden und Osten, später sind sie auch im Westen möglich.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter ebenfalls frühsommerlich und etwas instabil.

Fazit

In den nördlichen Mittelgebirgsgruppen dürfte das ganze Wochenende trocken verlaufen, im Süden sollte man den stabileren Samstag anvisieren.
In den Alpen ist vor allem der gewittrige Donnerstag für längere Unternehmungen ungeeignet und auch bei Halbtagestouren muss man früh starten. Am etwas stabileren Freitag und Wochenende sollte man sich eher nach Westen orientieren, muss aber auch dort mögliche Gewitter am Nachmittag im Blick haben. Am stabilsten wird wohl überall der Samstag.
In Bezug auf den Altschnee ist neben der Rutschgefahr bei steilen Querungen die Einbruchgefahr an Übergängen von den Schneefeldern zu angrenzenden Felsenbereichen zu berücksichtigen. Auf Kämmen und Graten muss man im Hochgebirge zudem gut auf Wechten achten.
Bei hoch gelegenen Hüttenübergängen sollte man sich außerdem bei den jeweiligen Wirt:innen über die aktuelle Schneelage erkundigen.
Zum Sportklettern dürfte ebenfalls der Samstag der beste Tag sein. Nachdem es an den Vortagen Schauer geben kann, sollte man möglichst südseitige Felswände in den Mittelgebirgen oder in den Bayerischen Voralpen anvisieren, die schneller abtrocknen.
Für längere und hochgelegene alpine Klettertouren sollte man sowohl von der Schneelage, als auch vom nicht ganz stabilen Bergwetter her besser noch etwas abwarten.

Auch für die kommenden Tage habe ich 15 Tourenvorschläge für euch zusammengestellt.

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