Die kommenden Tage bleiben zwar weiter unbeständig. Doch der Samstag dürfte gute Tourenverhältnisse bieten. Je nachdem in welcher Höhenlage man sich bewegt können die weißen Hinterlassenschaften des sehr kalten Frühjahrs hinderlich oder aber von Vorteil sein.
Tourenverhältnisse
Aufgrund der nassen Witterung der vergangenen Tage muss man so gut wie überall mit feuchten, bzw. rutschigen Wegverhältnissen rechnen.
Die Bayerischen Voralpen sind ja schon länger weitgehend schneefrei. Mittlerweile zieht sich der Altschnee auch aus den Nördlichen Kalkalpen langsam aber sicher zurück. So sind südseitige Anstiege wie auf die Vogelkarspitze oder Brandjochspitze (Karwendel) schneefrei. Weiter westlich kann man aber auch sonnenseitig wie zum Beispiel am Großen Krottenkopf (Allgäuer Alpen) noch auf größere Schneefelder stoßen. Grattouren wie z. B. die Watzmann-Überschreitung (Berchtesgadener Alpe) sind in den Nördlichen Kalkalpen mittlerweile weitgehend schneefrei. Auf hoch gelegenen Karstplateaus, wie dem Zugspitzplatt gibt es hingegen noch große, zusammenhängende Altschneefelder.
Auch am Alpenhauptkamm ist der Schnee auf dem Rückzug. So meldet die Franz Senn Hütte aktuell: „Die Bedingungen auf Wanderwegen und Hochtouren haben sich der Jahreszeit entsprechend angepasst!“ Aber Vorsicht! Mit größeren Altschneefeldern ist bei höher gelegenen Hüttenübergängen bestimmt noch zu rechnen.
Gute Verhältnisse werden derzeit schließlich von Hochtouren gemeldet. So sind stolze Ziele wie der Olperer Nordgrat (Zillertaler Alpen) oder der Weissmies Südgrat (Wallis) bereits schneefrei, während die Spaltenzonen auf den Gletschern noch recht gut eingeschneit sind und kaum Blankeis zum Vorschein kommt. So wurden am vergangenen Wochenende bzgl. des Abstiegs vom Weissmies über den spaltenreichen Triftgletscher sehr gute Verhältnisse mit „gutem Trittfirn, toller Spur und wenig offenen Spalten“ gemeldet.
Wochenendwetter
In der Eifel wechseln sich Sonne und Wolken in den kommenden zwei Tagen ab, während am Sonntag mit gewittrigen Schauern zu rechnen ist. Im Sauerland verlaufen die kommenden Tage ähnlich. Auf dem Kahlen Asten (841 m) liegen die Höchsttemperaturen bei 19°C.
Im Harz ist am gesamten Wochenende ebenfalls ein Mix aus Sonne und Wolken zu erwarten. Auf dem Brocken (1141 m) pendeln die Höchsttemperaturen an allen Tagen um 18°C.
Im Elbsandsteingebirge gibt es morgen noch ein paar Regentropfen, während das Wochenende recht sonnig verläuft. Die Höchsttemperaturen am Großen Zschirnstein (560 m) steigen am Sonntag auf 24°C.
Im Bayerischen Wald wird es eine vergleichbare Wetterabfolge geben. Auf dem Großen Arber (1456 m) steigen die Höchsttemperaturen von 10°C am Freitag auf 16°C.
Im Schwarzwald bringen Freitag und Samstag Sonne und Wolken, während es am Sonntag wieder recht nass wird. Am Feldberg (1493 m) liegen die Höchsttemperaturen zwischen 17°C am Samstag und 12°C am Sonntag.
In den Ostalpen verläuft der Freitag unbeständig mit einigen Regenschauern. Von Nordwesten her lockert es auf, tagsüber sollte es hier trocken und teilweise sonnig werden. Südlich vom Hauptkamm ist es erst sonnig, am Nachmittag sind vereinzelt gewittrige Schauer möglich. Mit einer Nullgradgrenze von 3100 m ist es für die Jahreszeit eher kühl.
Zum Samstag setzt sich Zwischenhocheinfluss durch, der Wind lässt nach und die Temperaturen steigen an. Verbreitet dominiert stabiles und sonniges Wetter. Im Westen tauchen in der zweiten Tageshälfte hohe Wolkenfelder auf. Im Südwesten bilden sich Quellwolken und es steigt die Neigung für gewittrige Schauer an. Nachts zieht im Westen Niederschlag auf.
Am Sonntag gibt es auf der westlichen Alpensüdseite bereits aus der Nacht heraus kräftige, gewittrige Niederschläge, die sich im Tagesverlauf nordostwärts ausbreiten. Auch im Nordwesten ist es oft bewölkt und unbeständig mit wiederholten Regenschauern. Über weite Strecken trocken und zumindest am Vormittag sonnig dürfte es ganz im Nordosten sein.
In den Westalpen ist der Wetterverlauf grundsätzlich ähnlich. Hier verläuft allerdings bereits der Freitag von Westen her besser, dafür ist es am Samstag aber früher schlechter.
Fazit
Vom Wetter her sollte man in den westlichen deutschen Mittelgebirgen wohl den Samstag, in den östlichen Mittelgebirgen eher den Sonntag für eine Bergtour anvisieren.
Am Deutschen Alpenrand und in den Ostalpen müsste der Samstag die besten Touren-Bedingungen mit sich bringen. Je weiter man sich nach Nordosten hin (also in Richtung Berchtesgadener Alpen oder Gesäuse) orientiert, desto günstiger dürfte auch noch eine Tour am Sonntag sein.
In den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm stellen steile Altschneefelder weiterhin eine ernsthafte Absturzgefahr dar. Bei Tagestouren sollte man daher möglichst südseitige Anstiege anvisieren und bei Hüttentouren muss man sich beim jeweiligen Wirt genau darüber informieren, ob die Übergänge zu den jeweiligen Nachbarhütten bereits machbar sind.
In Bezug auf Hochtouren kann man durchaus die derzeit vergleichsweise günstige Situation im Gletschergelände ausnutzen, muss aber unbedingt auf stabile Wetterverhältnisse achten und am Vortag den aktuellen Alpenvereinswetterbericht einholen.
Das gilt natürlich auch für alpine Klettertouren, für die ebenfalls der Samstag die geringste Schauer- und Gewittergefahr in sich birgt.