Auch wenn am kommenden Wochenende günstiges Bergwetter bevorsteht, sind die Tourenmöglichkeiten deutlich eingeschränkter als in den zurückliegenden Wochen. Denn die erste Novemberwoche hat in den Alpen Schnee bis in die Täler und in höheren Lagen respektable Gesamtschneehöhen gebracht.
Tourenverhältnisse
Auch an die deutschen Mittelgebirge hat sich der Winter herangetastet und (z. B. im Schwarzwald) ab etwa 1200 m einen Schneeüberzug beschert. Am Großen Arber wurden am Donnerstagvormittag immerhin 15 cm Schneehöhe gemessen.
In weiten Teilen der Alpen brachten die letzten vier Tage sogar einen echten Wintereinbruch. So stieg die Schneehöhe an der Messstation Nebelhorn (Allgäuer Alpen/ 2075 m), wo bereits am Montag 25 cm gemessen wurden auf 67 cm am Donnerstagvormittag an. Die Messstationen am Osterfelder (Wetterstein/ 1800 m) bzw. am Wendelstein (Mangfallgebirge/ 1580 m) meldeten 41 cm, bzw. 38 cm.
Die Höhe ab der man spätestens mit einer geschlossenen Schneedecke rechnen muss lag am Donnerstagvormittag bei ca. 1100 m. Doch selbst hoch gelegene Täler (wie am Achensee oder bei Mittenwald, jeweils ca. 930 m) präsentierten sich zu diesem Zeitpunkt weiß.
Einen Spitzenwert in Österreich meldete die Schneestation an der Elferspitze (2142 m/ Stubaier Alpen) mit 77 cm.
Am Schweizer Alpenhauptkamm fielen im Laufe der Woche bis zu ein Meter Schnee, weswegen das SLF Davos bereits am Dienstag vor vereinzelt großen Lawinen an steilen Nord- bis Osthängen warnte, die sogar spontan abgehen könnten. Von daher braucht man für Hochtouren derzeit ein sehr gutes Lawineneinschätzungsvermögen und muss zudem unbedingt berücksichtigen, dass Gletscherspalten noch lange nicht gut genug einschneit sind, aber tückisch verdeckt sein können.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge bringen Freitag und Samstag einen Mix aus Sonne und Wolken, während am Sonntag mit Regenschauern zu rechnen ist. Die Temperaturen am Kahlen Asten (841 m) pendeln um 5°C.
Im Harz verläuft das Wochenende ähnlich. Am wohl leicht verschneiten Brocken (1141 m) steigt die Quecksilbersäule nicht über 3°C.
Im Elbsandsteingebirge wird Samstag der sonnigste Tag während am Freitag und Sonntag durchaus Regenschauer auftreten können. Die Höchsttemperaturen am Großen Zschirnstein (560 m) pendeln in den kommenden Tagen um 7°C.
Im Bayerischen Wald scheint wahrscheinlich am Freitag am meisten Sonne, während das Wochenende eher wolkig ausfällt. Auf dem Großen Arber (1456 m) liegen die Höchsttemperaturen zwischen -2°C am Freitag und +3°C am Sonntag
Im Schwarzwald ist an allen drei kommenden Tagen mit einem Mix aus Sonne und Wolken zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen steigen am Feldberg (1493 m) von 0°C am Freitag auf 4°C am Sonntag an.
Alpen: Der Freitag bringt in den Ostalpen teils ausgedehnte Hochnebelfelder, die sich am Alpenrand im Tagesverlauf in lockere, später in etwas dichtere Quellwolken umwandeln, zeitweise scheint die Sonne. Inneralpin und an der Alpensüdseite dominiert sonniges Wetter. Es ist eher kühl und meist schwachwindig.
Der Samstag beschert dann viel Sonnenschein. Am Morgen liegt allerdings über den Tälern der Nordalpen verbreitet Hochnebel, der sich im Laufe des Vormittags aber immer häufiger lichtet. Bei schwachem Wind liegt die Nullgradgrenze zwischen 1700 m bis 2200 m.
Nach klarer, kalter Nacht bringt auch der Sonntag in Summe viel Sonnenschein, nur ein paar Schleierwolken ziehen durch. Das Temperaturniveau bleibt herbstlich.
In den Westalpen wird ebenfalls schönes Wochenendwetter erwartet.
Fazit
Während man in den meisten deutschen Mittelgebirgen am besten den Samstag für eine Bergwanderung anvisiert, kann man am Bayerischen Alpenrand sowohl den Samstag als auch den Sonntag gut ausnutzen. Allerdings wird man in den Alpen auch bei niedrigen Gipfeltouren mit Schnee in Kontakt kommen. An Südseiten muss man dort, wo der Schnee am schnellsten wieder abschmilzt (also an freien Wiesenhängen) mit rutschigen und matschigen Wegverhältnissen rechnen. Von daher sind auch dort feste und warme Bergschuhe mit gutem Profil, sowie Teleskopstöcke in den kommenden Tagen unbedingt zu empfehlen.
Oberhalb von etwa 1600 Meter können zudem Schneeschuhe und Gamaschen bereits sehr hilfreich sein, während die Schneelage zum Skitourengehen natürlich noch nicht ausreicht.
Von ganz großen Touren im Hochgebirge ist derzeit eher abzuraten, da die Lawinengefahr nicht unterschätzt werden darf. Detaillierte Einschätzungen der Lawinenwarndienste liegen aber noch nicht vor.
Bergbericht – So wird´s am Wochenende
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