Im Herbst ist es immer wieder ein grandioses Erlebnis der grauen Hochnebeldecke des Alpenvorlandes zu entfliehen und von einem Gipfel aus im Sonnenschein auf das wabernde Wolkenmeer hinab zu schauen.
Wie schwer es für Meteorolgen sein kann, die Obergrenze des Hochnebels genau vorherzusagen zeigt der heutige Donnerstag. Während der Alpenvereinswetterbericht vom Vortag die Grenze bei 900 m bis 1300 m einschätzte, lag sie im Werdenfelser Land am 11. 11. bei etwa 2500 m (siehe Bild von der Zugspitze Webcam)!
So hofften Bergwanderer, die Gipfel wie den Wank (1780 m) ansteuerten (zumindest bis mittags) vergeblich auf Sonne
Etwas mehr Glück hatte man hingegen im Chiemgau, wo sich auf der Hochries (1559 m) der Nebel gegen 11 h auflöste.
Die Obergrenze der „grauen Suppe“ hängt z.B. in der Schweiz laut „Meteo Centrale“ von der Stärke des Nordostwindes ab, und dieser wiederum vom Überdruck nördlich der Schweiz. Die Vorhersage dieser Druckdifferenz in Hektopascal [hPa] basiert auf dem statistischen Prognoseverfahren MOS von Meteomedia und wird stündlich aufdatiert. Dieser Zusammenhang weist jedoch eine Streuung von +/- 100m auf und gilt am besten für bestehende Nebellagen bei stationären Hochdrucklagen. Grosse Unterschiede zwischen beobachteter und berechneter Obergrenze deuten auf Auflösung hin, der Hochnebel reagiert zeitlich verzögert auf Druckänderungen.