Bergbericht – So wird’s am Wochenende

Nach einem kleinen Wintergruß am Alpenrand soll das Wochenende zumindest in der Südhälfte Deutschlands wieder besseres Tourenwetter bringen.
Wegen der angespannten Corona Lage präsentiere ich meinen diesbezüglichen DAV Bergbericht im November in einer abgeänderten Form. Augenblicklich werden die Touren- und Wetterbedingungen in den Deutschen Mittelgebirgen und in den Deutschen Alpen analysiert. Denn es geht darum, auf überregionale Ausflüge möglichst zu verzichten. Zudem wird derzeit die Vorstellung der „Tour der Woche“ ausgesetzt.

Tourenverhältnisse

Bis zum heutigen Donnerstag waren Wege und Pfade in den Deutschen Mittelgebirgen und am Bayerischen Alpenrand trocken und weitgehend schneefrei. Mit größeren Schneefeldern musste man bis dahin eher oberhalb von 2500 Metern rechnen. Diese Schneefelder sind mittlerweile aber meist sehr hart, was schon bei vergleichsweise geringen Hangneigungen Pickel und/oder Steigeisen erforderlich machen kann. Von solch heiklen Verhältnissen berichtet u. a. ein Foreneintrag zur (deutlich unter 2500 m gelegenen) nordseitigen Steilstufe des Hohen Ifen.
Der Ausläufer eines Sturmtiefs über Skandinavien wird im Tagesverlauf fast überall für nasse Wegverhältnisse sorgen und oberhalb von etwa 1000 Metern etwas Neuschnee bringen, was dementsprechend auch die höchsten Mittelgebirgsgipfel betrifft und uns zum Wochenendwetter bringt.
(Noch ein Hinweis zur kommenden Skitourensaison: Die im vorherigen Bergbericht bereits angesprochene aufbauende Schneeumwandlung an nordseitigen Schattenhängen des Alpenhauptkamms hat sich der Witterung entsprechend leider auch in der letzten Woche fortgesetzt.)

Wochenendwetter

In der Eifel und im Sauerland bringt der Freitag wohl am meisten Sonne bei kühlen Maximaltemperaturen um 5°C. Am Samstag nimmt die Bewölkung dort zu und am Sonntag sind ein paar Regentropfen bei etwas ansteigenden Temperaturen nicht ausgeschlossen.
Ebenfalls eher durchwachsen verläuft das Wochenende im Harz, wo am Brocken (1141 m) freitags noch Schnee fällt und bis Sonntag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt meist starker Wind weht.
Im Elbsandsteingebirge ist am Freitag mit Schneeregen und am Sonntag mit Regen zu rechnen, während der Samstag trocken verlaufen dürfte.
Deutlich besser wird das Wochenendwetter hingegen im Schwarzwald, wo am (dann wohl verschneiten) Feldberg (1493 m) am Samstag die meiste Sonne zu erwarten ist. Dort steigen die Temperaturen von -4°C am Freitag auf +7°C am Sonntag an.
Auch in der Fränkischen Alb und im Bayerischen Wald verläuft das Wochenende bei wechselnder Bewölkung niederschlagsfrei und bringt Maximaltemperaturen um die 5°C. Am Großen Arber (1455 m) scheint am Samstag die meisten Sonne. Die Maximaltemperaturen liegen dort zwischen -7°C (Freitag) und +6°C am Sonntag.

Im Deutschen Alpenraum ist es am Freitag Vormittag trüb und es schneit mit nachlassender Häufigkeit. Am Nachmittag gibt es nur im Osten noch ein paar Schneeschauer, Wolken und Nebel beginnen aufzubrechen. Es ist mit etwa -6°C auf 2000 m kalt, wobei starker Wind das Kälteempfinden verstärkt.
Am Samstag wird ein sonniger Bergtag erwartet. Tagsüber ziehen nur hohe, dünne Federwolken weit über allen Gipfeln durch. Der Wind lässt deutlich nach und weht nur mehr mäßig. Die Nullgradgrenze steigt von Westen her deutlich über 2000 m.
Auch der Sonntag wird ein freundlicher, aber nicht ungetrübt sonniger Bergtag. Mit lebhaftem, im Norden sogar stark bis stürmisch auffrischendem Westwind ziehen hohe Wolkenfelder herein, die vor allem am Nachmittag dichter ausfallen. Die Nullgradgrenze steigt auf 3000 m.

Fazit

Am kommenden Wochenende können (Berg)wanderer in der Südhälfte Deutschlands vor allem am Samstag mit deutlich besserem Wetter rechnen als in der Nordhälfte, müssen aber auch hier mit feuchten Wegverhältnissen rechnen.
Oberhalb von etwa 1000 Meter muss man zudem eine (wohl eher geringe) Neuschneeauflage bei der Tourenplanung berücksichtigen. Diese wird zum Skitouren- oder Schneeschuhgehen allerdings noch bei weitem nicht ausreichen, kann aber durchaus Gamaschen, mit Sicherheit aber feste Winterbergschuhe und Teleskopstöcke erfordern.
Bei hohen Zielen oberhalb von 2200 Metern muss man zudem die meist harten Altschneefelder im Blick haben. Dort wird die Abrutschgefahr in Verbindung mit der Neuschneeauflage eher weiter ansteigen. Dafür ist die Lawinengefahr auch am vorletzten November-Wochenende im Deutschen Alpenraum noch kein Thema.
Auch auf höheren Mittelgebirgsgipfeln ist mit etwas Schnee zu rechnen. Nördlich des Mains sollte man am besten den Samstag für eine Wanderung ins Auge fassen. Südlich davon schaut auch der Sonntag nicht schlecht aus. Überall muss man die bereits kurze Tageslänge im Hinterkopf behalten und sollte bei längeren Touren ein Stirnlampe mit dabei haben.

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