Bergbericht – So wird´s am Wochenende



Stabiles Herbstwetter schaut zwar etwas anders aus. Doch nach einem eher durchwachsenen Start ins Bergwochenende dürfte der Sonntag recht gute Tourenbedingungen bringen.

Tourenverhältnisse

Die Schneegrenze hat sich mittlerweile weiter nach oben verschoben, was das Spektrum an gut machbaren Wandergipfeln deutlich vergrößert hat. So war schon am vergangenen Wochenende sogar der nordseitige Anstieg über den Schachen zur westlichen Törlspitze (2427 m/ Wettersteingebirge) komplett schneefrei. Das darunterliegende Leutascher Platt konnte man größtenteils schneefrei queren.
Auch in den Allgäuer Alpen sind bis ca. 2300 m nur noch Schneereste vorhanden.
Dort wo allerdings Altschneefelder zu queren sind, muss man gut aufpassen. Der Schnee von vor etwa zwei Wochen ist mittlerweile oft hart gefroren.

Oberhalb von etwa 2500 m muss man auf Karstplateaus wie dem Zugspitzplatt hingegen weiter mit geschlossenen Schneefeldern rechnen. Auch an nordseitigen Rinnen und Wandfüßen wie am Pflerscher Tribulaun (Stubaier Alpen) wird der Schnee wohl bis zum Winter überdauern. Das gilt auch für die Herbstschnee-Auflagen auf den Gletschern des Alpenhauptkamms. Diese könnten in den kommenden Tagen oberhalb von 2500 m noch ein bisschen Schnee hinzubekommen, was und zu den Wetteraussichten führt.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Sauerland muss man am Freitag und am (windigen) Samstag immer wieder mit Regenfällen rechnen. Am Sonntag könnte hingegen wieder die Sonne zum Vorschein kommen. Auf dem Kahlen Asten (841 m) liegen die Höchsttemperaturen um 11°C.
Im Harz könnte es insgesamt ein wenig trockener ausfallen. Auf dem Brocken (1141 m) pendeln die Höchsttemperaturen um 8°C.
Im Elbsandsteingebirge dürfte höchstens am Samstagvormittag Niederschlag fallen. Die Höchsttemperaturen liegen am Großen Zschirnstein (560 m) zwischen 14°C am Freitag und 18°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald gibt es  Freitag und Samstag immer wieder Regen. Am Sonntag ist es wieder freundlich. Auf dem Großen Arber (1456 m) steigen die Höchsttemperaturen von 8°C am Freitag auf 12°C am Sonntag.
Im Schwarzwald ist die Abfolge ähnlich, wobei es am Samstag auf den Gipfeln recht windig wird. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchsttemperaturen von 8°C auf 13°C.

Alpen: In den Ostalpen bleibt der wechselhafte Wettercharakter am Freitag erhalten, im Tagesverlauf bilden sich in der Osthälfte Quellwolken, aus denen einzelne Regenschauer niedergehen. Im Westen ziehen dichte Schichtwolken auf und die Berge nebeln zunehmend ein. Am Abend kommen im Westen Niederschläge einer Warmfront auf, Schneefallgrenze um 2500 m. Am Alpennordrand lebt der Wind im Tagesverlauf auf.
Am Samstag ist es am Alpennordrand meist dicht bewölkt. Bei starkem Westwind regnet es dort bis über Mittag häufig, Schneefallgrenze um 2800 m. Inneralpin ist es trotz dichter Bewölkung die meist trocken. Generell wetterbegünstigt sind die Südalpen.
Am Sonntag dürfte über weite Strecken freundliches Herbstwetter mit stabilen Verhältnissen herrschen, der Hochdruckeinfluss nimmt zu.
In den Westalpen ist es ebenfalls sehr wechselhaft, mit dem Unterschied, dass es am Freitag dort etwas schlechter und am Samstag dafür etwas besser sein dürfte. Als in den Ostalpen.


Fazit

Vom Wetter her bringt der Sonntag sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen die besten Tourenbedingungen. Am Samstagnachmittag dürfte aber eine trockene Halbtagestour, bzw. ein trockener Hüttenzustieg möglich sein. Welche Bergunterkünfte noch offen haben erfahrt ihr HIER.

Wegen der, am Wochenende wohl feuchten Wegverhältnisse sind Schuhe mit gutem Profil, sowie Teleskopstöcke sehr zu empfehlen. Und wer sich oberhalb der Schneegrenze bewegt, sollte wegen des harten Altschnees unbedingt Grödel mitnehmen. Zudem gehört jetzt im Herbst neben warmer Kleidung zur Sicherheit auch eine Stirnlampe mit in den Rucksack. Trotzdem muss man seine Tour so planen, dass man noch bei Helligkeit wieder am Ausgangspunkt ist. Denn die Dämmerung ist für Wildtiere eine wichtige Zeit für die Nahrungsaufnahme. Weitere Tipps zum Bergwandern im Herbst findet ihr HIER.

Wer noch eine größere Tour am Alpenhauptkamm unternehmen möchte, sollte ebenfalls den Sonntag anvisieren, muss aber unbedingt entsprechende Erfahrung und Ausrüstung besitzen.
Und für Kletterer empfiehlt es sich, am Sonntag an südseitigen Kletterwänden (mit nicht allzu langen Routen) Hand anzulegen.

Auch für die kommenden Tage habe ich eine Tourenliste mit 15 Vorschlägen für euch zusammengestellt

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